
Vermutlich hat Jesus am Kreuz den ganzen 22. Psalm gebetet, auch die Schlussworte. Demnach erhört Gott den, der zu ihm auch in tiefster Verzweiflung ruft. Denn Gott gehört „das Reich und er herrscht unter den Völkern“ (Ps 22,29). So ist das Gebet nicht nur der Schrei der Gottverlassenheit, sondern ebenso Ausdruck eines geheimnisvollen Gottvertrauens. Der Betende des Psalms, in den Jesus sich am Kreuz hineinfindet, hält an Gott fest, allem Leid und allem Schrecken zum Trotz.