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Türchen - Glitzer im Leben

# Adventskalender 2022

Veröffentlicht am Freitag, 2. Dezember 2022 00:00
Türchen - Glitzer im Leben

Dieses Jahr ist mein zweiter Advent in der „richtigen“ eigenen Wohnung – Wo letztes Jahr die Aufregung noch groß war und ich Deko geshoppt habe, bin ich dieses Jahr erst am Ersten Advent zum Dekorieren gekommen. Und weil ich auch wenig Lust hatte, meine Ganzjahresdeko zu verstauen, müssen die winterlichen Glitzerrehe jetzt zwischen Kerzenhalter ohne Kerze, Zopfgummidose und Ablageschale Platz nehmen und von dort ein bisschen Glitzer auf meinen Alltag werfen. Hauptsache sie glitzern – das muss mein Mann aushalten. Warum machen wir so einen Aufwand um den Advent?

Ich habe in den letzten Jahren zweimal den Advent außerhalb Deutschlands verbracht, in Südafrika und Gabun. Dort war ich erstaunt, wie Advent quasi nicht existiert – keine Deko, keine Extraveranstaltungen oder Familienrituale. Dabei war mein Umfeld dort viel christlicher als mein Umfeld in Hamburg. Brauchen wir den ganzen Bums also gar nicht und das ist nur kapitalistischer Unsinn? Bringt mir der Advent doch etwas für meine Beziehung zum Schöpfer? Oder reicht es, wenn wir an Heiligabend und den Weihnachtstagen feiern, was für ein unermesslich großes Geschenk Gott uns mit seiner Gegenwart gemacht hat?

Ich glaube, Gott findet Glitzer toll. Und Kerzen. Und Lieder. Und Familien, die zusammenkommen. Kinder, denen die Weihnachtsgeschichte erzählt wird. Kollegen, die sich nicht nur zum Arbeiten treffen. Großzügige Geschenke. Leckeres Essen. Ich glaube nicht, dass er will, dass wir für die Weihnachtsgeschenke über unsere Fähigkeiten hinaus Geld ausgeben. Ich glaube, dass er sich freut, je mehr wir im Advent ihn anbeten, und nicht nur den Glühwein und die Plätzchen.

Ich glaube aber auch, dass Gott vor allem will, dass wir Freude haben, und Freiheit – Wofür sonst hat er uns Jesus geschickt? Er hat uns seit alttestamentarischen Zeiten so viele Feste aufgetragen. Jesu erstes Wunder war es Alkohol für eine Hochzeitsfeier herzustellen. Da glaube ich, ist es ihm nur recht, wenn wir ihn und seinen Sohn schon einen Monat im Voraus feiern. Unsere Leben im dunklen Winter froh sein lassen, uns aneinander freuen, schöne Dinge feiern und auch innerlich ein bisschen aufglitzern.

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