Große Freude im Herzen der Stadt: St. Gangolf ist wiedereröffnet!
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Große Freude im Herzen der Stadt: St. Gangolf ist wiedereröffnet!
von Bernhard Kaster
So mancher musste sich dann doch ein Tränchen vor Rührung und Freude verdrücken, als die rund 350 Besucherinnen und Besucher, Gäste und vieler Ehrengäste am Ostermontag kraftvoll und festlich das Te Deum anstimmten, und damit die Markt- und Bürgerkirche im neuen historischen Glanz nun wieder dauerhaft eröffnet war. Voraus ging ein würdiger, über zweistündiger Festgottesdienst, zelebriert von Bischof Dr. Stephan Ackermann und musikalisch begleitet von den Kirchenchören Liebfrauen / St. Laurentius / St. Antonius / St. Paulus und dem Blechbläserensemble Abtei Hermeskeil. Ein großes Danke an die musikalischen Leiter Christian Braun und Stefan Kölsch.
Höhepunkt war natürlich die Altarweihe, ein doch selten gewordenes Ereignis mit opulentem Ritus. Feierliche Stille erfüllte den Raum, als die Beisetzung der kleinen Reliquie von St. Gangolf erfolgte. Anschließend salbte unser Bischof den neuen Altar und entzündete an fünf mit Kreuzen markierten Stellen Feuer zum Verbrennen des in die Höhe aufsteigenden Weihrauchs. Ein berührendes symbolhaftes Bild.
Bischof Dr. Ackermann würdigte die besondere Bedeutung von St. Gangolf als Markt-, Bürger-, Stadt- und Handwerkerkirche, deren Fundament von Beginn an bis heute vor allem die Zivilgesellschaft unserer Stadt ist. Er beglückwünschte mit herzlichen Dankesworten die Kirchengemeinde zur gelungenen Renovierung. Eine große Renovierung, so Pastor Dr. Nicolay, zu der sich die Verantwortlichen der Pfarrei, unter der damaligen Leitung von Pfarrverwalter Dr. Hans Günther Ullrich, mutig entschieden hätten, gerade in Zeiten einer der größten Krisen der Kirche. Jetzt sei die Kirche der Bürgerinnen und Bürger wieder „am Markt“, im gleich zweifachen Wortsinn. „Das geistliche Herz unserer Stadt schlägt wieder“, so Pastor Dr. Nicolay.
Oberbürgermeister Wolfram Leibe beglückwünschte die Pfarrei und die vielen am Projekt beteiligten Mitstreiterinnen und Mitstreiter, davon viele Ehrenamtliche, zur gelungenen Renovierung, und rief dabei die jahrhundertelange Tradition als Stadtkirche mit vielen Funktionen, ob Lumpenglocke oder Wächterfunktion in Erinnerung. In Anspielung auf die Ereignisse im 16. Jahrhundert, ließ er Bischof Dr. Ackermann mit Schmunzeln und Augenzwinkern wissen, dass aber mit einer erneuten Aufstockung des Turmes wie zu Zeiten von Adelheid von Besselich nicht mehr zu rechnen sei.
Für den Präsidenten der Handwerkskammer, Rudi Müller, ist die Tradition als Handwerkerkirche keine Folklore, sondern eine große Chance für eine zeitgemäße Verzahnung von Handwerk und Kirche, bei der die Vermittlung von Werten im Mittelpunkt stehe.
Pastor Dr. Nicolay dankte abschließend nochmals allen, und es waren so viele, die sich für die Renovierung engagiert haben, sie begleitet und umgesetzt haben. Alle Mühen haben sich gelohnt.
Die Markt- und Bürgerkirche St. Gangolf freut sich nun auf hoffentlich wieder viele Besucherinnen und Besucher, ob zum stillen Gebet, dem Besuch des Gottesdienstes oder beim Besuch einer Veranstaltung im Rahmen des „Forum Bürgerkirche“. Vor allem ist die außer samstags tägliche Heilige Messe um 18 Uhr wieder fester Bestandteil der Gottesdienstordnung.
Hinweis: Der zur Wiedereröffnung erschienene neue Sammelband „St. Gangolf in Trier – Geschichte wird fortgeschrieben“ ist für 19,90 € erhältlich im Kath. Pfarramt Liebfrauen, Liebfrauenstraße 2, 54290 Trier und über den Buchhandel.
