
Auch wenn die Temperaturen noch nicht ganz frühlingshaft waren, ging die Kältesaison wie jedes Jahr im April zu Ende. Das Nachtcafé schloss seine Pforten über den Frühling und Sommer.
Nach mehrjähriger coronabedingter Pause konnte in diesem Jahr endlich wieder eine Abschlussveranstaltung stattfinden. Am 12. April trafen sich abends ab 19 Uhr einige Gäste der Einrichtung und Mitarbeitende zum gemütlichen Zusammensein bei leckerem Essen und guten Gesprächen.
Zu Beginn des Abends wurde Herbert Spindler, der acht Jahre lang als Koordinator für das Nachtcafé ehrenamtlich tätig war, verabschiedet. Pfarrer Michael Wenzel und Michael Volz, Beauftragter für Ökumene und Ehrenamt beim Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg bedankten sich beide im Namem aller sehr herzlich bei Herbert Spindler und überreichten Abschiedsgeschenke. Dieser kümmerte sich in den vergangenen Jahren um die unterschiedlichsten Dinge – ob die Spülmaschine kaputt ging, der Abfluss leckte, die Einrichtung vor Saisonbeginn „entrümpelt“ werden musste, ob Dankeskarten an fleißige Spender*innen geschrieben werden oder die Finanzen im Blick gehalten werden mussten: Herbert hatte für alles ein Händchen, Zeit und oft die richtigen Kontakte.
Die kommende Zeit wird er nun gemeinsam mit seiner Frau dem Reisen widmen – weilt er in Berlin, bleibt er aber der Gemeinde erhalten und auch dem Nachtcafé wird er sicherlich den ein oder anderen Besuch abstatten.
Natürlich wäre er nicht Herbert Spindler, hätte er nicht einen würdigen Ersatz für sich selbst organisiert – so wurde beim Saisonabschluss Wolfgang Prenzel offiziell begrüßt, der viele der Aufgaben von Herbert Spindler übernimmt und fortan als Nachtcafé-Koordinator ehrenamtlich tätig sein wird. Er ist bereits seit einigen Wochen dabei, lernt nach und nach die vielen Ehrenamtlichen und Honorarkräfte kennen, die sich unermüdlich für das Nachtcafé engagieren und bringt viele gute Ideen mit, wie es auch in Zukunft weitergehen kann. Über den Sommer wird das Team sicherlich die ein oder andere dieser Ideen gemeinsam angehen, damit das Nachtcafé im November in seine 30. Saison starten kann.
Für die regelmäßigen Gäste des Nachtcafés gab es – fast schon in alter Tradition – Geschenke zum Abschluss – sie wurden mit Rucksäcken, warmen Schlafsäcken und Isomatten versorgt. Außerdem bekamem sie Hygieneartikel und Kleidung für den Übergang in die nachtcaféfreie Zeit.
Auch in dieser zu Ende gehenden Saison war die Einrichtung gut besucht, erstmals durfte sie nach den Corona-Jahren wieder voll belegt werden – dies bedeutet, dass 15 Schlafplätze für wohnungslose Menschen zur Verfügung stehen. Dass die Kochgruppe vorzügliche Abendessen kreiert, spricht sich immer weiter herum, so dass immer häufiger Gäste kommen, die nur eine warme Mahlzeit möchten. Auch diese werden herzlich aufgenommen.
Natürlich geht ein großer Dank an alle, die geholfen haben, dass die Einrichtung auch in dieser Saison allen Anforderungen gerecht wurde und funktioniert hat: allen ehren- und hauptamtlichen Helfer*innen. Ohne sie wäre das Nachtcafé nicht der Ort, der es ist!
Juliane Last

Von links nach rechts: Wolfgnag Prenzel, Herbert Spindler, Michael Volz, Michael Wenzel

Übergabe der Isomatten an die Gäste (durch W. Prenzel)

Zufriedene Gäste

Übergabe der Schlafsäcke an die Gäste (durch W. Prenzel)