Pfingsten – oder auch „50 Tage danach“

# Andacht to go

Pfingsten – oder auch „50 Tage danach“

Angesichts einiger persönlicher erhobener Umfragewerte wäre „Pfingsten“ etwas für die 1-Million-Euro- Frage bei Günther Jauch. Aber so weit müsste man ja erst einmal kommen.

Deswegen kurz und knapp: Das Wort „Pfingsten“ leitet sich vom griechischen „pentecosta hemera“, dem „fünfzigsten Tag“ ab – und erklärt damit so gut wie gar nichts!

Etwas erhellend wird der ebenso althergebrachte wie unklare Begriff erst, wenn man dahinter setzt „nach dem Ostertag“.

Pfingsten hat also etwas mit Ostern zu tun. Aber was?

Dazu ein Blick in die Bibel:
Nach der Auferweckung erschien unser Herr seinen Jüngerinnen und Jüngern gleich mehrfach und an verschiedenen Orten. Insbesondere die Geschichte vom „ungläubigen Thomas“ ist dabei bekannt geblieben. Schließlich kann sich so ziemlich Jede und Jeder in ihn hineinversetzen: „Auferstanden?! – Das glaube ich erst, wenn ich ihn gesehen und ganz handgreiflich gespürt habe.“

Laut Heiliger Schrift durfte er genau das, bekam aber zugleich zu hören: „Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben.

40 Tage nach Ostern wurde genau dies zum Auftrag für uns alle, denn, so steht es geschrieben, Jesus wurde „zusehends aufgehoben und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.Himmelfahrt also – und seitdem Berg- und Talfahrt der Gefühle: 

Wars das oder kommt er wieder? Und wenn ja, wann und wie? Und in der Zwischenzeit?!

Genau um die geht es bei Pfingsten. Geschrieben steht: An einem hohen jüdischen Festtag, an dem buchstäblich „alle Welt“ ganz Jerusalem bevölkerte, waren die Jünger „alle an einem Ort beieinander“.

Das klingt nach Schulterschluss, nach Konzentration – aber eben auch nach Stagnation, nach geordnetem Rückzug aus der noch vor Kurzem so gesuchten Öffentlichkeit.

Man hatte sich, blieb aber auch für sich.

Doch dann „geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an zu predigen in anderen Sprachen wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Den Konfirmanden sagen wir immer: Dieses Ereignis bezeichnet den „Geburtstag der Kirche“ und macht zugleich deutlich, wie Gottes Geist wirkt:

„Kirche“ ist eigentlich ein Geschehen. Sie geschieht immer da, wo jemandem verständlich wird, dass die Geschichte von Jesus die gute Nachricht schlechthin ist: Gott lässt seine Welt niemals im Stich und damit verbunden: ER gab sein Ein und Alles „zur Vergebung für viele“.

Axel Mersmann

 

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