Wir sind für den CSD Köln vorbereitet!

# Aktuelles

Wir sind für den CSD Köln vorbereitet!

CSD: Evangelische Kirche setzt starkes Zeichen für Akzeptanz und Gerechtigkeit

Der Countdown zum Christopher Street Day (CSD) läuft, und die evangelische Kirche bereitet sich auf ihre Teilnahme vor. In einem Interview mit Pfarrer Tim Lahr, einem Vertreter der Queeren Kirche, wurden die Ziele und Pläne für den bevorstehenden CSD enthüllt. Die evangelische Kirche möchte nicht nur ein starkes Zeichen für Gerechtigkeit und Akzeptanz setzen, sondern auch zeigen, dass Glaube und Queersein sich nicht widersprechen.

Die Teilnahme am CSD ermöglicht es der Kirche, für queere Menschen in der Stadt sichtbar zu sein und gleichzeitig einen sicheren Raum innerhalb der Kirche anzubieten. Lahr hofft „dass wir zeigen können, dass die Evangelische Kirche offen für queere Menschen ist“ und „dass sich Glaube und Kirche und Queersein nicht widersprechen“. Weiter betonte er die Wichtigkeit, dass queere Menschen in der Kirche eine Stimme haben und sich aktiv beteiligen können. Durch ihre Erfahrungen und Perspektiven können sie zur Reform und Modernisierung der Kirche beitragen und die Gleichberechtigung vorantreiben.

Biblische Botschaften am CSD

Die Vorbereitungen für den CSD laufen auf Hochtouren. Die Vertreter der Queeren Kirche haben eine kreative Idee entwickelt, um ihre Botschaft zu vermitteln: „wir haben uns überlegt, dass wir so eine Art Heiligenschein aus Kabelbindern auf den Kopf setzen – es ist eher so eine Art Krone.“ Diese symbolisieren, dass queere Menschen Teil der Religion sind. Darüber hinaus werden sie 30 verschiedene Plakate mit politischen Botschaften präsentieren, um ihre Forderungen und ihren Kampf für Gerechtigkeit auszudrücken.

Einige der Plakate werden Sprüche wie „Thank God I’m queer“, „God’s favorite“, „Vielfalt feiern“ und biblische Botschaften enthalten, die die Liebe und Gleichberechtigung betonen. Die Queere Kirche möchte damit verdeutlichen, dass sie nicht nur mit einer schwachen Botschaft am CSD teilnimmt, sondern auch klare Forderungen und politische Botschaften vertritt.

Die Vorbereitungstreffen für den CSD waren geprägt von Gemeinschaft und Kreativität. Die Teilnehmer:innen haben zusammen getanzt, den Bus vorbereitet und die Kronen gebastelt. „Es war wichtig, dass man sich auch mal kennenlernt und weiß, wer da rechts und links mitgeht beim CSD.“ Trotz der Hitze haben sie viel erreicht und sind bereit, beim CSD Flagge zu zeigen.

Evangelische Kirche setzt starkes Zeichen für Akzeptanz, Gerechtigkeit und Vielfalt

In Bezug auf die Entwicklung des Klimas gegenüber queeren Menschen und dem CSD in den letzten Jahren betonte Lahr die Sichtbarkeit von queeren Menschen und deren unterschiedliche Perspektiven. „Gerade durch das Internet, durch die sozialen Medien sind queere Menschen wesentlich sichtbarer geworden. Und gerade wenn man sich die junge Generation, die Gen Z anschaut, dann merkt man schnell, dass die natürlich auch mit Weiblichkeit, Männlichkeit und anderen ganz anders umgehen. Das zeigt sich in der Mode und in ganz vielen Dingen“ so Lahr. Gleichzeitig ist jedoch ein Anstieg rechter Tendenzen zu beobachten, was zu Sorgen und der Notwendigkeit erhöhter Sicherheitsmaßnahmen führt.

Die evangelische Kirche hat bereits viel erreicht, um Akzeptanz und Gerechtigkeit für queere Menschen zu fördern. Dennoch gibt es noch Lücken und Verbesserungspotenzial. Pfarrer Lahr betonte: „Ja, wir haben auf jeden Fall viel erreicht und strukturell hat sich vieles verändert, aber es wir noch Zeit brauchen, bis das Queer-Ritual wirklich überall angekommen ist und es völlig normal ist.“ Es ist wichtig, dass sich Kirche weiterentwickelt und für die Rechte aller Menschen eintritt.  

Insgesamt ist die Vorfreude auf den CSD und die Beteiligung der evangelischen Kirche spürbar. Die Kirche will ein starkes Zeichen für Akzeptanz, Gerechtigkeit und Vielfalt setzen und zeigen, dass sie sich weiterentwickelt und offen für alle Menschen ist, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität. Die Teilnahme am CSD ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft und einer Kirche, die sich für alle einsetzt.

Text: Tim Lahr/APK 
Foto: Pascal Kiefer

Quelle: www.kirche-koeln.de

Dies könnte Sie auch interessieren