Urlaubszeit - Glück durch Auszeit und Ausgleich

Sommerferien

Das Bergfest ist schon gewesen. Wir befinden uns bereits in der zweiten Halbzeit der „schönsten Wochen des Jahres“ - wie es in der Werbung mal hieß.

Sommerzeit gleich Urlaubszeit. Ausruhen, abschalten, durchatmen, auftanken ... Zeit für sich selbst, Zeit für Familie und Freunde. Zeit miteinander zu feiern und zu genießen.

In biblischer Zeit kannte man keinen Urlaub im heutigen Sinne. Aber miteinander zu feiern und nach arbeitsreicher Zeit das Leben zu genießen, darauf legten die Menschen auch damals schon Wert.

Im Alten Testament im Buch des Predigers Salomo heißt es: 

„Jeder Mensch soll essen und trinken und glücklich sein als Ausgleich für seine Arbeit. Denn auch dies ist eine Gabe Gottes.“ (Kapitel 3,13)

Glück durch Auszeit und Ausgleich. Durch Genießen. Durch Feiern und Fröhlich sein. „Denn auch dies ist eine Gabe Gottes.“ - So weit, so gut, denke ich. Doch dann am Ende desselben Kapitels stutze ich. Denn da endet der Prediger mit den Worten: 

„So sah ich denn, dass nichts Besseres ist, als dass ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil.“

Arbeit gehört also auch dazu – zum Glück. Zum Mensch sein und der Würde des Menschen.

Deshalb hat jeder Mensch auch ein Recht auf Arbeit. Ein Recht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen und den Schutz seiner Gesundheit dabei. Ein Recht auf gerechten Lohn. Lohn, der für ein gutes Leben ausreicht.

Doch Arbeit sichert nicht nur das Ein- und Auskommen. Arbeit erfüllt. Arbeit soll so sein, dass bei aller Mühe und Anstrengung ein Mensch dennoch „fröhlich sei in seiner Arbeit“. Dass er zufrieden ist und sein Tun als sinnvoll erlebt.

So tut Arbeit Leib und Seele gut. Hilft uns, gesund und vital zu bleiben.

Darum möchte ich mich einsetzten für gerechten Lohn und menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit. Damit alle, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, sich an ihrem Leben freuen können.

Darum möchte ich tun, was in meinen Möglichkeiten liegt, dass ich fröhlich sein kann in meiner Arbeit und nicht ausbrenne.

Damit jede Woche zur schönsten Woche des Jahres werden kann.

Schöne Sommerwochen wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin 

Sonja Spenner-Feistauer