Queere Jugendarbeit außerhalb der Szene-Stadteile: Im Café Albrecht in Alt-Tempelhof soll im Herbst ein queeres Jugendzentrum für den Bezirk Tempelhof-Schöneberg eröffnen. Das Jugendzentrum Café Albrecht befindet sich in den Räumen der Gemeinde Alt-Tempelhof und Michael. Dank langjähriger Kooperationen mit externen Träger*innen ist es als Anlaufpunkt konfessionsgebundener und konfessionsloser Jugendlicher gut etabliert. An drei Werktagen pro Woche sollen dort in Zukunft Angebote stattfinden, sie sich speziell an queere Jugendliche richten. Ergänzend zu dem Zentrum in Alt-Tempelhof sollen an ein bis zwei anderen Werktagen pro Woche Angebote an kirchlichen Orten am südlichen Stadtrand stattfinden, um gut für queere Jugendlichen aus den Stadtrandgebieten und aus Brandenburg erreichbar zu sein. Auch die bereits bestehende queere Jugendgruppe „iwi“, die vom Kirchenkreis in Alt-Schöneberg angeboten wird, geht in die Verantwortung des Zentrums über. Eine weitere Säule der queeren Jugendarbeit bilden Outreach-Angebote wie z.B. Projekttage an Schulen.
Die Arbeit des queeren Jugendzentrums richtet sich an junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* (Transidente, Genderqueere etc.), Inter* (Intersexuelle, Intergeschlechtliche etc.), Queere, Menschen, die ihre sexuellen Identität keiner Kategorie zuordnen wollen oder können, Menschen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind (z.B. LGBTIQ* mit Behinderung oder Fluchterfahrung) sowie Eltern von LGBTIQ*. Für sie soll das Zentrum Anlaufstelle, Begegnungsstätte und Veranstaltungsraum sein. Ein Fokus liegt auf der LGBTIQ*-Selbstorganisation und der Vernetzung bestehender Initiativen. Mit der Arbeit wird die Sichtbarkeit von LGBTIQ* gefördert und so Diskriminierung abgebaut. Bei Bedarf beraten die Mitarbeitenden des Zentrums queere Jugendliche und ihre Eltern. Vor allem aber wird den queeren Jugendlichen in der Begegnungsstätte ein safe space geboten, an dem sie vor Diskriminierung geschützt sind.
Träger des queeren Jugendzentrums ist der Ev. Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg, der hierfür einen Leistungsvertrag mit dem bezirklichen Jugendamt abgeschlossen hat.