Ewigkeitssonntag - Zeit des Gedenkens und der Hoffnung

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Ewigkeitssonntag - Zeit des Gedenkens und der Hoffnung

Novemberwetter. Es ist nass-kalt, abends schon früh dunkel. Das Laub häuft sich am Straßenrand. In den Läden strahlen uns die Weihnachtsartikel entgegen. Stimmt, es ist ja schon bald wieder so weit! Die Zeit rennt, gerade war doch noch Hochsommer, schon ist wieder Weihnachten.

Aber noch ist es nicht so weit, denn noch liegt der November zumindest zur Hälfte vor uns und dieser Monat hat es in sich. Bevor nämlich die Weihnachtsstimmung auch in den letzten Haushalten einziehen darf, liegt der Toten- bzw. Ewigkeitssonntag. An diesem Sonntag, dem letzten im Kirchenjahr, gedenken wir traditionell an all die Menschen, die in unserer Gemeinde im vergangenen Jahr verstorben sind. Ein Tag des sich Erinnerns an geliebte Menschen, die nicht mehr bei uns sein können, ein Tag, an dem wir auch darüber nachdenken, was der Gedanke des Lebens in der Ewigkeit für uns jetzt und für unser Sein nach dem Leben für eine Bedeutung haben kann.

Denn ganz so eindeutig sind die Bilder, die wir in der Bibel finden nicht. Da wird von einem „neuen Himmel“ und einer „neuen Erde“ gesprochen, von der „Quelle des Lebens“, von dem „himmlischen Jerusalem“ und von einem Zustand erzählt, bei dem es „keinen Tod, kein Leid, keine Klage und keine Schmerzen“ mehr geben wird. Die Liste lässt sich noch weiter führen.

Es sind Bilder wie diese, die immer wieder Anklang finden. Für manche Menschen bilden sie konkrete Hoffnungsgedanken, die sie schon durch das Leben im Hier und Jetzt tragen, für andere sind sie nur schwer zu verstehen.

Diese Motive sind zudem eine beliebtes Element in Kirchenliedern. Nicht nur die traditionellen Kirchenlieder repräsentieren das volle Repertoire an biblischen Ewigkeitsvorstellungen, sondern auch moderne Lobpreislieder.

Diese Zeilen des Refrains stammen aus dem Lied „Ewigkeit“ von der Outbreakband, einer Lobpreisband aus Süddeutschland

„Die Ewigkeit ist mein Zuhause
Du hast sie mir ins Herz gelegt
Auch wenn ich sterben werde, weiß ich,
Dass meine Seele ewig lebt
Und diese Hoffnung wird mich tragen
Bis ich Dir gegenüber steh.“

In dem Song verweist die Band auf das, was da kommt, jetzt im Leben zu begreifen. Die Ewigkeit als Ort, als Heimat für sich anzunehmen, die einem immer schon zuteil geworden ist. Die Outbreakband greift das Bild der Heimat und das damit einhergehende Gefühl von Geborgenheit und Wärme auf. Wie diese Heimat in der Ewigkeit konkret aussehen wird, bleibt ungewiss.

Und noch eine Sache kommt in dem Lied zu tragen: Die Hoffnung darauf, dass wir Gott nach unserem Tod gegenüberstehen werden, wie es in dem Bibelwort aus dem 1 Korintherbrief heißt: 

„Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild wie in einem trüben Spiegel; dann aber schauen wir Gott von Angesicht. Jetzt kennen wir Gott nur unvollkommen; dann aber werden wir Gott völlig kennen, so wie er uns jetzt schon kennt.“ 

Der Gedanke der Ewigkeit ist gewiss kein einfacher, er bleibt wage und für uns nur schwer zu begreifen; Eine Zeitvorstellung, die über unseren Verstand hinaussteigt. Und doch birgt er schon heute Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod, in der Ewigkeit bei Gott.

Bleiben Sie behütet! 

Ihre Pfarrerin Greta Wolske 

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