
Dieser Bericht dokumentiert die Erfahrungen und Aktivitäten während einer 17-tägigen Begegnungsfahrt nach Kenia mit einer Gruppe von 13 Jugendlichen und drei Begleitpersonen aus unserem Kirchenkreis Oderland-Spree. Die Reise markierte das zehnte jährliche internationale Begegnungsprogramm zwischen unserem Kirchenkreis und unserer Partnerkirche, Mamlaka Hill Chapel in Nairobi, Kenia.
Abflug von BER und Ankunft in Nairobi, Kenia
Die Reise begann am 19.10.2023, als die Gruppe aus Deutschland aufbrach an Bord der Qatar Airways und am frühen Morgen des 20. Oktober in Nairobi landete. Die TeilnehmerInnen wurden am Flughafen herzlich empfangen und in kenianischen Familien untergebracht, um die Kenianische Kultur intensiver zu erleben.
Nairobi City Erkundung (20.10. – 22.10.):
Die ersten fünf Tage verbrachten wir in Nairobi, wo wir in die reiche Stadtkultur eintauchten. Zu den Aktivitäten gehörten der Besuch von Gottesdiensten in Mamlaka, Erkundungen im Nationalmuseum und Sightseeing. Besondere Höhepunkte waren der Besuch einer Kaffeeplantage und Rösterei am Stadtrand von Nairobi und eine Exkursion zur Gedenkstätte für den Terrorismus in Nairobi, wo wir die Dokumentation über den Tag des Terroranschlags auf Nairobi im Jahr 1998 lasen und Videos anschauten. Es folgten Gespräche mit den kenianischen Jugendlichen darüber, was das für sie bedeutet und wie es sich 25 Jahre später auf sie und ihre Familien auswirkt.

Freizeit-Tage in Mombasa (23.10. – 27.10.):
Am Sonntag, den 22.10. besuchten wir ein wunderschönes Konzert des Gospelchors aus Wittenberg, der zur gleichen Zeit in Mamlaka zu Besuch war, und nahmen anschließend den Nachtzug nach Mombasa (Indisches Meer), wo wir ein fünftägiges Camp mit Jugendlichen aus Mamlaka verbrachten. Das Camp bot Raum für Teambuilding-Spiele am Strand, vertiefte zwischenmenschliche Beziehungen und Gruppendiskussionen zu verschiedenen globalen Themen, Z.B. Krieg und Konflikte in der Welt, Gesunde Ernährung, Klimawandel, Gender und Sexualität wobei der Fokus auf Jesus' Lehren lag; mit der Frage „What Would Jesus Do?“

Safari-Abenteuer (Tage 28.10.-1.11.):
Nach der Rückkehr nach Nairobi per Zug gönnten wir uns einen Ruhetag, bevor wir die nächsten Gottesdienste besuchten. Anschließend begaben wir uns auf eine dreitägige Safari im Masai Mara Nationalpark. Die Safari bot die Gelegenheit, die Vielfalt der Tierwelt, einschließlich der "Big Five", zu bewundern, und ermöglichte zugleich eine Vertiefung in die Masai Stamm-Kultur. Es war interessant und auch traurig zu erfahren, dass die meisten kenianischen Jugendlichen ihre traditionelle Kultur nicht mehr kennen und sich eine globalisierte Mentalität zu eigen gemacht haben. Die meisten, die in den Städten leben, können ihre Muttersprache nicht mehr sprechen. Der Masai-Stamm bleibt also der Hüter der traditionellen Kultur, - eine wunderbare Erfahrung.
Kericho Highlands und Gemeinschaftsprojekt (Tage 2.11.- 4.11.):
Die letzte Etappe führte uns in die Highlands von Kericho. Hier besuchten wir eine ausgedehnte Teeplantage und Fabrik, um Einblicke in die Herstellung des wichtigsten Exportprodukts Kenias, Schwarztee, zu erhalten. Wir erfuhren, dass schwarzer Tee rein Bio ist und bei der Herstellung keine Chemikalien verwendet werden. Wir hatten die Möglichkeit, Tee zu testen, eine sehr spezielle Aufgabe.
Fact: Tatsache ist, dass die Kenianer (fast alle) mehr Tee als Kaffee trinken, allerdings mit viel Milch und Zucker.
Ein Besuch im Dorf Kures folgte, wo wir an einem Baumpflanzprojekt teilnahmen, das von den Schülerinnen der Kures-Grundschule organisiert wurde. Das Projekt wird von der Pfarrer-Brauer-Schule in Rauen (Fürstenwalde) unterstützt, und die beiden Schulen haben in den letzten drei Jahren eine Partnerschaft aufgebaut. Die Ev. Jugend sammelte auch in den letzten UNITED-Jugendgottesdiensten vor der Reise Spenden. Es war ein lohnenswertes Projekt und wir hoffen, dass wir in Zukunft mehr mit und für die Schule tun können. Wir pflanzten 200 Bäume und verbrachten eine angenehme Zeit im Dorf, aus dem einer unserer Teilnehmer (Collo) stammt.

Abschied (5.11.):
Nach einer Nacht in Kures kehrten wir nach Nairobi zurück, um unser letztes Wochenende zu verbringen. Hier teilten wir unsere Begegnungerlebnisse im Gottesdienst mit. Der Bischof Charles von Mamlaka lud uns anschließend zu einem frühen Abendessen ein, zusammen mit unseren Gastfamilien und Freunden (Jugendgruppe). Wir haben Reden ausgetauscht und uns bei unseren Gastfamilien bedankt, wir haben auch über unsere Partnerschaft gesprochen und es war gut zu sehen, wie wichtig diese Partnerschaft ist und dass sie auf Augenhöhe stattfindet. Das war unser Abschiedsessen, denn wir flogen direkt am 5. November zurück nach Deutschland.
Es war eine unvergessliche Erfahrung für uns alle und wir können der nächsten Gruppe von Teamerinnen und Teamern nur empfehlen, an dieser Begegnungsfahrt nach Kenia teilzunehmen. Es ist ein Augenöffner und hat unseren Weltblick geweitet. Kenia ist ein wunderschönes Land mit fröhlichen, warmherzigen Menschen, ein Bild, das in Deutschland weniger gezeigt wird.
Collins Labatt