Ein queeres Krippenspiel - was ist das eigentlich und warum machen wir das?

Wieso gibt es zu Heiligabend ein queeres Krippenspiel in der Galiläakirche? Der Heart Chor ist mit einer Anfrage an uns herangetreten, ihnen wollten wir die Türe nicht verschließen. Denn als Evangelische Kirche in der Mitte Berlins stehen wir für Vielfalt.  Deshalb ist es für uns selbstverständlich, eine unserer zahlreichen Evangelischen Kirchen auch für ein Krippenspiel zu öffnen, das sich speziell an eine queere Zielgruppe richtet.
Worum geht es inhaltlich? Der Inhalt des von Heart Chor konzipierten Krippenspiels unterscheidet sich von herkömmlichen Krippenspielen dadurch, dass Maria und Josef in dieser Version Marie und Josy heißen und als weibliches Paar gelesen werden können. Die Botschaft ist aber so, wie wir sie von anderen Krippenspielen kennen: In dieser Heiligen Nacht werden Liebe und Hoffnung trotz aller Widerstände in diese Welt geboren. Es entsteht eine Gemeinschaft an der Krippe, die bestehende Grenzen überwindet. Die Liebe ist es, die am Ende Himmel und Erde und uns alle miteinander verbindet.  Kurz gesagt wird der Inhalt der Weihnachtsgeschichte in die Lebensrealität von Menschen, die häufig Ausgrenzung und Ablehnung erfahren haben, transportiert. 
Gibt es auch kritische Stimmen? Gerade als Evangelische Kirche ist es unsere Aufgabe, neue, zeitgemäße Formen, in denen wir unsere Botschaft verkünden, auszuprobieren und zuzulassen. Wer neue Formen ausprobiert, muss damit rechnen, dass es auch Gegenstimmen und vielleicht sogar Gegenwind und Proteste gibt. Diesen hören wir zu und werten sie mit einigem zeitlichen Abstand entsprechend aus.  

Wir verkündigen die Botschaft der Liebe Gottes. Diese gilt allen Menschen – ausnahmslos!