Ökumenisches Gedenkzentrum Plötzensee präsentiert bisher unveröffentlichte Werke von Alfred Hrdlicka

# Pressemitteilungen

Ökumenisches Gedenkzentrum Plötzensee präsentiert bisher unveröffentlichte Werke von Alfred Hrdlicka

Berlin, 11. Januar 2024 – Zwei kürzlich entdeckte Skizzen des renommierten Wiener Malers und Bildhauers Alfred Hrdlicka (1928 – 2009) werden erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Die verschollen geglaubten Entwürfe für den „Plötzenseer Totentanz“ werden im Rahmen der „Ökumenischen Plötzenseer Tage 2024“ am 03. Februar 2024 in der Evangelischen Gedenkkirche Plötzensee präsentiert. Der Totentanz gilt als eines der bedeutendsten Werke zeitgenössischer kirchlicher Kunst in Berlin.

Die bisher unveröffentlichten Kohlezeichnungen wurden im Nachlass des Berliner Pfarrers Christof Karzig entdeckt und der Evangelischen Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord überlassen. Auf farbigem Karton angefertigt und annähernd im DIN A2-Format, stellen sie Szenen aus dem Hinrichtungsschuppen des Gefängnisses Plötzensee dar. In der einstigen Hinrichtungsstätte unweit der Gedenkkirche Plötzensee wurden während des Dritten Reichs zwischen 1933 und 1945 fast 3000 Menschen ermordet.

Alfred Hrdlicka schuf den „Plötzenseer Totentanz“ zwischen 1969 und 1972 für den Kirchraum der Gedenkkirche, die zur Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord gehört. Die 16 großformatigen Zeichnungen gelten als erste Darstellung eines Totentanzes im Hauptraum einer Kirche. Hrdlicka stellte darauf sowohl biblische Motive wie die Kreuzigung Jesus als auch gewaltvolle Situationen aus der nationalsozialistischen Hinrichtungsstätte Plötzensee dar und verwies damit auf die Bedrohung der Menschen durch Gewalt, Macht und Willkür.

Die Skizzen werden im Rahmen der „Ökumenischen Plötzenseer Tage 2024“ am Samstag, 03. Februar 2024 um 11.00 Uhr in der Evangelischen Gedenkkirche Plötzensee, Heckerdamm 226, 13627 Berlin präsentiert.

Pfarrer Hannes Langbein (Kunstbeauftragter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) und Pfarrer Michael Maillard (Ökumenisches Gedenkzentrum Plötzensee) stellen die Werke vor. Kunsthistoriker Bernd Wolfgang Lindemann (ehemaliger Direktor der Berliner Gemäldegalerie) ordnet sie in seinem Vortrag kunstgeschichtlich ein.

Für Pressevertreter besteht die Möglichkeit, die Skizzen am Donnerstag, 25.01.2024, und 01.02.2024 jeweils von 16.00 bis 18.00 Uhr in der Evangelischen Gedenkkirche vorab zu besichtigen.  

Das Programm der Plötzenseer Tage 2024 finden Sie unter www.gedenkzentrum.de. Der Eintritt ist kostenfrei.  

Das Foto [Download hier] zeigt die Gedenkkirche Plötzensee mit einigen Tafeln des Plötzenseer Totentanzes. Abdruck frei, Fotonachweis: Sebastian Rost.  

Über das Ökumenische Gedenkzentrum Plötzensee

Nahe der Gedenkstätte Plötzensee wurde 2009 das Ökumenische Gedenkzentrum Plötzensee 'Christen und Widerstand' (ÖGZ) gegründet. Es ist im Evangelischen Gemeindezentrum Plötzensee neben der Katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in der Gedenkregion Plötzensee angesiedelt. Seit 1992 erinnern die Ökumenischen Plötzenseer Tage von Ende Januar bis Anfang Februar mit Gottesdiensten, Vorträgen und Kunstausstellungen an die Opfer des Nationalsozialismus und jene Menschen, die sich dem NS-Regime entgegenstellten.

Pressekontakt

Pfarrer Michael Maillard
Evangelische Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord
Telefon: 030 394 24 88
E-Mail: kontakt@gedenkzentrum.de

Dies könnte Sie auch interessieren