In den kommenden Monaten wird die Kemper-Orgel der Marienkirche abgebaut werden.
Das Instrument, welches 1968 eingeweiht wurde, hat seinen Dienst über viele Jahre in hunderten Konzerten und Gottesdiensten getan und leidet schon seit langer Zeit und in vielen Bereichen unter Ermüdungserscheinungen. In einem langen Prozess ist über Erhaltung und Denkmalwert gesprochen worden. Die Entscheidung, dieses Instrument nicht zu erhalten ist in Abwägung aller Fakten und in Zusammenarbeit mit den städtischen und kirchlichen Behörden gefallen. Dem Voraus ging ein internationales Symposium zur Orgellandschaft der Marienkirche im Jahre 2014.
Die Orgel ist aufgrund von Überalterung der Elektrik und Brandgefahr im letzten Jahr stillgelegt worden. Die tonnenschweren Prospektpfeifen mussten bereits im Jahr 2011 aufwendig gesichert werden, da sich die Statik aufgrund von Materialermüdung gefährlich verändert hatte.
Die anstehende Sanierung der Marienkirche macht es ohnehin nötig, eine Orgel diesen Ausmaßes durch Ausbau zu schützen und die Sanierung der Gebäudehülle zu ermöglichen.
Nun soll durch den Verkauf der Orgel der Abbau und Transport finanziert werden. Das Instrument wird mit größter Wahrscheinlichkeit in dieser Form nicht wieder aufgebaut werden.
Johannes Unger, Organist der Marienkirche
(Foto: Vor 15 Jahren mussten bereits sehr aufwändig und kostspielig Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden.)