Auflösung der verbundenen Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinden Lienen und Kattenvenne

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Auflösung der verbundenen Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinden Lienen und Kattenvenne

Am 1. November 2008 trat die pfarramtliche Verbindung der beiden zuvor eigenständigen Kirchengemeinden Lienen und Kattenvenne in Kraft. Grund dafür war die Reduzierung der Zahl der Pfarrstellen von insgesamt drei auf zwei volle Stellen, so dass von da an eine Pfarrstelle gemäß der Anzahl der jeweiligen Gemeindemitglieder zwischen Lienen und Kattenvenne aufgeteilt werden musste.

In Lienen gehörten zu der Zeit ca. 3.960 Menschen der Kirchengemeinde an, in Kattenvenne ca. 1.570. Außer der weiter bestehenden vollen Pfarrstelle erhielt Lienen daher von der geteilten Stelle ungefähr 40 Prozent, Kattenvenne 60 Prozent. 

Diese neue Situation hatte einige einschneidende Maßnahmen zur Folge, für die auf beiden Seiten guter Wille und Verständnis für die Gewohnheiten und Wünsche der Partnergemeinde nötig waren. Außer dem veränderten Zuschnitt der Pfarrbezirke waren viele weitere organisatorische Fragen zu klären, wie die Zuständigkeit der Pfarrerinnen und Pfarrer für bestimmte Tätigkeitsbereiche oder die Änderung der Gottesdienstzeiten.

Damals hieß es in einem Artikel des Gemeindebriefs: „Wir alle müssen Neues ausprobieren und unsere Er­fahrungen mit der neuen Situation sammeln – und wir sind zuversichtlich, die auf uns wartenden Herausforderungen mit Gottes Hilfe meistern zu können!"


Nach mehr als zehn Jahren des gemeinsamen Wegs ergibt sich nun wiederum eine neue Situation. Im Februar 2022 stellte Verena Westermann, die Inhaberin der geteilten Pfarrstelle, den Antrag, ihren Stellenumfang zum 1. April 2022 auf 50 Prozent zu reduzieren. In einer Sitzung des Presbyteriums mit dem Superintendenten André Ost erläuterte dieser, dass in naher Zukunft die sinkende Zahl der Gemeindemitglieder eine erneute Überprüfung der Pfarrstellensituation im gesamten Kirchenkreis erforderlich macht. Es wird davon ausgegangen, dass für Lienen mit aktuell ca. 3.100 Gemeindemitgliedern dann nur noch eine volle Stelle zur Verfügung stehen wird und für Kattenvenne mit ca. 1.300 eine halbe.

Mit dem Antrag von Pfarrerin Verena Westermann auf Reduzierung ihres Stellenumfangs und dem Dienstantritt von Miriam Seidel, der neu gewählten Pfarrerin für Lienen,  bietet sich nun eine Anpassung an diese Erfordernisse bereits zum jetzigen Zeitpunkt an. Daher wird mit Wirkung vom 1. April 2022 die verbundene Pfarrstelle der beiden Kirchengemeinden Lienen und Kattenvenne aufgehoben. Dies haben die beiden Presbyterien in Lienen und Kattenvenne beschlossen. Der Beschluss beinhaltet auch, dass die bisherige Regelung für die Gottesdienstzeiten in beiden Gemeinden, die den Einsatz einer Pfarrerin an jedem zweiten Sonntag ermöglicht, sowie die gegenseitige Vertretung an Urlaubs- oder Krankheitstagen erhalten bleibt.


Unsere Kirchengemeinde in Lienen verfügt damit in Zukunft über eine ganze Pfarrstelle. Im Moment füllt Pfarrerin Miriam Seidel diese Stelle aufgrund ihrer Elternzeit mit einem Umfang von 75 Prozent aus. Die übrigen 25 Prozent werden zum Teil dadurch aufgefangen, dass Pfarrerin Monika Altekrüger, die durch ihren Vertretungsdienst während des letzten Halbjahres unsere Gemeinde kennt, nun im Entsendungsdienst in der Region Ladbergen, Lienen und Kattenvenne  mit einem Umfang von 25 Prozent tätig ist.

Es ist selbstverständlich, dass die knappere pfarramtliche Versorgung mit nunmehr einer Pfarrperson weniger zu der einen oder anderen Einschränkung führen wird. Gleichzeitig bedeutet solch eine Veränderung aber auch die Chance, die Kirchengemeinde Lienen strukturell neu zu ordnen. Wie vor 14 Jahren wird dabei die Bereitschaft gefordert sein, Neues auszuprobieren und Er­fahrungen mit der neuen Situation zu sammeln. Allen Beteiligten sei dazu Mut, Kompromissbereitschaft und Gottes Segen gewünscht.

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