
Frei sein und dienen. Dienen und frei sein. - Wie herum ich es auch drehe, irgendwie scheint das nicht so recht zusammen zu passen. Frei sein steht hoch im Kurs. Demgegenüber wird das Dienen als wenig attraktiv angesehen. Denn in aller Regel wird es als Einschränkung der persönlichen Freiheit betrachtet.
Ganz anders sieht das Jesus. Das Dienen ist sozusagen sein Leitbild. Sein Dienst soll den Menschen zum Guten dienen. Soll das Leben fördern und die Welt heilen. Daher geht er den Menschen nach, steht ihnen zur Seite, ohne danach zu fragen, was ihm das einbringt – an Gewinn und Sympathie, an Verachtung und Feindschaft.
Sein Dienen ist Ausdruck höchster Freiheit und vollkommener Liebe.
Jesus hat sich in seinem Handeln allein von dem leiten lassen, was den Menschen dient – zu einem besseren Leben, zum Heil in dieser und der kommenden Welt.
Dies ließ ihn frei bleiben, auch als er gefangen war und misshandelt wurde. Und als er dann sogar im Angesicht des Todes der Liebe treu blieb, befreite er die Menschen. Er erlöste sie von dem Irrglauben, dass am Ende auch wieder nur die Unterdrücker triumphieren. Damit befreite er sie dazu, in Freiheit und aus Liebe dienen zu können. Ohne Zwang tun zu können, was den Mitmenschen und der Welt zum Besseren dient - auf dem Weg hin zu Gottes Reich.
Das, was Jesus dazu zu seinen Jüngern sagt, gilt auch uns heute noch:
„Die Herrscher der Völker unterdrücken die Menschen, über die sie herrschen. Und die Machthaber missbrauchen ihre Macht. Aber bei euch darf das nicht so sein: Sondern wer von euch groß sein will, soll den anderen dienen. Und wer von euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.
Genauso ist auch der Menschensohn nicht gekommen, um sich dienen zu lassen. Im Gegenteil: Er ist gekommen, um anderen zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (Mathhäus 20,28)
Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin
Sonja Spenner-Feistauer