Lachen zu Ostern

# Andacht

Lachen zu Ostern

Schallendes Gelächter tönt aus der Kirche, die Menschen prusten und schütteln sich vor Lachen. So in etwa soll es im späten Mittelalter am Ostersonntag in vielen Kirchen zugegangen sein. Das Osterlachen war nicht zu überhören. Heute kennt diesen Brauch fast niemand mehr. Vielleicht ist es ja an der Zeit, ihn wieder neu aufleben zu lassen?

Also, liebe Gemeinde, kennen Sie den schon?  Zwei Hühner stehen vor einem Schaufenster und betrachten Eierbecher. Sagt das eine: "Schicke Kinderwagen haben die hier!"

Oder den?  Trifft der Osterhase den Schneemann und sagt: „Möhre her – oder ich föhn dich!“ Unter dem lateinischen Begriff „risus paschalis” ist das Osterlachen in der Liturgie bekannt: Vom 14. bis ins 19. Jahrhundert, also über 500 Jahre lang, gehörte das Osterlachen in einigen Regionen fest zum Ostergottesdienst. Wo sonst strenge Predigten von der Kanzel gedonnert wurden, ging es an jedem Ostersonntag fröhlich zu. Pfarrer erzählten Witze und erheiternde Geschichten, gackerten wie Hühner oder machten lustige Verrenkungen oder Grimassen. Und die Gemeinde bog sich in den Kirchenbänken vor Lachen.  Wie konnte das angehen? Der Hauptgrund war Freude. Die Freude über den Sieg des Lebens über den Tod. Nach der Fastenzeit und mit einem ohnehin anstrengenden Alltag belastet, war den meisten Menschen zu dieser Zeit wahrscheinlich nicht oft zum Lachen zumute. Durch die Bemühungen des Pfarrers sollte der Osterfreude auf die Sprünge geholfen werden. Wenn die Gläubigen erst einmal lachten, konnten sie die freudige Osterbotschaft viel besser aufnehmen. Die Botschaft, dass Jesus den Tod überwunden hat, dass er auferstanden ist, dass das Leben den Tod besiegt hat! Auch uns ist heutzutage nicht immer zum Lachen zumute. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, mit Ihren Osterwitzen dazu beizutragen, die Osterfreude weiterzutragen. Einen letzten habe ich auch noch für Sie:  Einer Nonne geht auf einer Autofahrt das Benzin aus. Da sie keinen Reservekanister hat, geht sie mit ihrem Nachttopf zur Tankstelle, um etwas Benzin zu holen. Wieder an ihrem Auto füllt sie das Benzin in den Tank. Ein Passant sieht das und sagt: "Ihren Glauben möchte ich haben!" Ich wünsche Ihnen frohe und fröhliche Ostern! Ihre Pfarrerin 

Kerstin Lüderitz

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