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Digitale Kollekte und Spende in Niedenstein-Wichdorf

# Neuigkeiten aus dem Chattengau

Veröffentlicht von Johannes Böttner am Dienstag, 30. April 2024 09:58
© Johannes Böttner
Digitale Kollekte und Spende in Niedenstein-Wichdorf

„Kann ich mit Karte zahlen?“ fragen viele Menschen mittlerweile ganz selbstverständlich bei den kleinsten Beträgen, ob zum Brötchenkaufen oder am Parkscheinautomaten. Besonders seit der Pandemie sind bargeldlose Bezahlmethoden zur Selbstverständlichkeit geworden. Mit nur zwei Klicks und der Gesichtserkennung lassen sich per Banking-App Gelder transferieren und schon längst werden Gelder für Klassenkassen mit PayPal oder ApplePay eingesammelt. Viele junge Menschen haben kaum noch Bargeld im Portemonnaie, zahlen alles mit dem Smartphone und können nicht verstehen, wenn auf dem Weihnachtsmarkt Schilder mit „Hier nur Bargeld!“ stehen. 

Nur in der Kirche wird noch klassisch die Kollekte in bar eingesammelt. Ganz wenige Gemeinden bieten daneben digitale Spendentools an. Die Evangelische Kirchengemeinde Niedenstein-Wichdorf hat sich im Jahr 2022 auf die Suche nach einer offenen, digitalen Bezahlmethode gemacht. Zuvor gab es bereits einen ersten Versuch mit der Spende-App GIVT, die aber nur wenig Anklang fand. 

Anders verhält es sich mit Twingle. Mittlerweile nutzt die ganze Landeskirche die Dienste des Berliner Unternehmens zur Erfassung der Barkollekten. Doch Twingle kann weit mehr. So können mehrere Spendenprojekte gleichzeitig angelegt und ausgewertet werden. Hinweistafeln in der offenen Kirche oder Plakate können mit QR-Codes bedruckt werden, die zum Spenden über diverse Zahlungswege motivieren. Liedblätter zur Konfirmation oder Trauung eignen sich gut, um auf die Möglichkeiten des digitalen Spendens aufmerksam zu machen. Die Integration auf der Homepage ist leicht möglich – ob mit Herzchen oder Smiley, ebenso wie eine Zähleranzeige, wie viele Spenden und Kollekten schon eingegangen sind. 

Der Kirchenvorstand kann die digitale Gabe der Sonntagskollekte zuordnen oder am Ende des Jahres auf bestimmte Spendenzwecke verteilen. Hier lässt die neue Kollektenordnung viele Freiheiten. Für größere Spenden empfiehlt sich ein QR-Code für die Banking-App, der sicher über die Seite der Evangelischen Bank (Girocode-Generator) erstellt werden kann, weil hier keine Bearbeitungsgebühren anfallen. Solche Codes können eher auf Spendenbriefen oder Flyern genutzt werden, wo Menschen die klassische Überweisung bevorzugen und einen Dankesbrief erwarten. 

Wichtig für die Nutzung von Twingle ist eine intensive Abstimmung mit dem Kirchenkreisamt, welche Zahlungswege von der Verwaltung leistbar und sinnvoll sind. So kosten Spenden über PayPal weit mehr an Gebühren und Zeitaufwand als andere Wege. Auch wenn es die meistgenutzte Anwendung ist, stellen sich gerade bei PayPal datenschutzrechtliche Fragen. 

Wichtig ist auch die soziale Dimension der Kollekte oder Spende. Traditionelle Kirchenbesucher, Kinder oder Senioren möchten gerne am Ende des Gottesdienstes ihre Münze oder ihren Schein auf den Teller legen und nicht mit dem Smartphone in der Kirche stehen. Dennoch lohnt sich die digitale Variante. Im Jahr 2024 konnte unsere Kirchengemeinde bisher 1723 Euro an Barkollekten einsammeln und 197 Euro an digitaler Kollekte (Stand 24.04.2024). Für unsere Kirchensanierung wurden bisher 950 Euro über das Verfahren gespendet. Dem Trend zum digitalen Geldfluss kann sich die Kirche nicht entziehen. 

 Siehe auch hier: https://www.chattengau-evangelisch.de/niedenstein-wichdorf/online-kollekte


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