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"Und wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch einen Baum pflanzen …"

# Gottesdienst

Veröffentlicht am Donnerstag, 2. Mai 2024 16:28
© J. Moser
"Und wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch einen Baum pflanzen …"

Am vergangenen Sonntag haben wir gemeinsam Kantate gefeiert! Und neben wunderbaren ‎Klängen, die uns die Friedenauer Kantorei, der Kleine Chor, der Mogza-Chor, zwei ‎herausragende Solist:innen und das Orchester Friedenau mit Händel bescherten, hat auch ‎der Fürbittbaum erstmalig im Gottesdienst Platz gefunden. ‎

‎Die Fürbittwerkstatt, die sich im Rahmen der Gottesdienstumgestaltungsgruppe (kurz 3G) ‎formiert hat, hat diese Idee entwickelt und wir sind dankbar, dass Theo Schütt mit seinen ‎handwerklichen Fertigkeiten diesen Baum, dessen Äste sich umarmend und segnend nach ‎oben recken, nun Wirklichkeit hat werden lassen. ‎‎

Nun mag sich der Eine oder die Andere vielleicht fragen, warum und wozu und wieso ‎eigentlich ein Baum? ‎

Nun, in der Fürbittwerkstatt wurde einander deutlich, dass Fürbitten als Teil im ‎Gottesdienst die Gemeinde insofern zur Gemeinde machen, als dass wir kollektiv Bitten vor ‎Gott bringen und in Gottes Horizont stellen, mit der Hoffnung, dass Gott sie erhören und in ‎Segen wandeln möge.  ‎

‎Im Benennen und Aussprechen der Bitten wirken wir einer Ohnmacht und Hilflosigkeit ‎entgegen, die wir angesichts der Weltlage und ihrer Krisen und Kriege und auch in unserem ‎ganz nahen Umfeld bis zu uns selbst hin spüren und machen uns so bewusst, was in ‎unserer Welt und um uns herum geschieht. Wer unsere Bitten braucht, wer bedürftig ist, an ‎wen es zu denken gilt. Das sensibilisiert, schützt vor Gleichgültigkeit und bringt Hoffnung, ‎dass diese Bewusstmachung unsere Realität und Lebenswirklichkeit in ein hoffnungsvolles ‎Licht stellt. ‎‎  ‎

Uns alle, die wir in den Gottesdienst kommen, beschäftigen unterschiedliche Dinge, die in ‎der Welt oder auch in unserem privaten und nächsten Umfeld geschehen. Und so sollten ‎auch alle die Möglichkeit haben, Ihre eigenen Fürbitten zu formulieren, dass Ihre Fürbitten ‎gehört, bzw. gesehen werden und dass Anteil genommen werden kann. ‎‎  ‎

Und wenn morgen die Welt unterginge, so würde ich heute noch einen Baum pflanzen … ‎‎  ‎

So haben wir am Sonntag Kantate im Rahmen der Fürbitten Früchte der Hoffnung an den ‎Baum gehängt, die im Laufe des Gottesdienstes aus den Reihen aller Besucher:innen auf ‎kleinen Zetteln formuliert werden konnten. Bunte Früchte und Bitten sind ‎zusammengekommen und nach dem Gottesdienst sind manche Menschen nach vorne ‎gekommen und haben noch etwas am Baum verweilt, die Bitten gelesen, einander ‎mitgeteilt, Trost gesucht und hoffentlich Trost gefunden. ‎‎  ‎

Wir sind froh und dankbar für diesen kraftvollen Auftakt, nicht zuletzt getragen durch die ‎wunderbare Musik im Gottesdienst und für die vielen Hoffnungsfrüchte, die ‎zusammengekommen sind. ‎‎  ‎

Die Probephase geht nun weiter und wir sind gespannt, ob der Baum Wurzeln schlagen ‎wird. ‎

Wir freuen uns auf weitere Gottesdienste, auf weitere Bitten, auf weitere Anteilnahme und ‎Hoffnungsfrüchte, die uns hoffentlich helfen, die Ohnmacht und Hilflosigkeit dieser Tage ‎auszuhalten und einander Trost und Halt und Zuversicht zu schenken. ‎‎  ‎

Und wenn Sie und Ihr Lust habt euch in dem Prozess mit einzubringen oder zu beteiligen ‎oder ein Feedback dazulassen, einfach eine Mail an moser@zgh-friedenau.de schreiben ‎oder zur nächsten Fürbittwerkstatt dazukommen, ausnahmsweise am Vormittag, Montag ‎‎6. Mai um 10 Uhr. ‎‎  ‎

Wir freuen uns und senden herzliche Grüße! ‎‎  ‎

Im Namen der gesamten Fürbittwerkstatt, ‎

Vikarin Johanna Moser ‎

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