Aufgabe der Trägerschaft Kita Sternschnuppe

# Aus dem Gemeindeleben

Aufgabe der Trägerschaft Kita Sternschnuppe

Die Kirchengemeinde Reinfeld betreibt seit 70 Jahren am Neuhof 8 in Reinfeld die Kita Sternschnuppe. 

Als erste Kinderbetreuungseinrichtung der Stadt hat die Kirchengemeinde alle Veränderungen in der Kindergartenarbeiten miterlebt und etwaige Herausforderungen gemeistert. Auch während der Corona-Pandemie war das Team der Kita Sternschnuppe für die Kinder und die Eltern da. 

Jetzt kommen verschiedene Umstände zusammen, die den Kirchengemeinderat seit geraumer Zeit intensiv beschäftigt haben und letztlich zur Entscheidung geführt haben, die Trägerschaft der Kita Sternschnuppe schweren Herzens aufzugeben. Am 16. Mai 2024 hat der Kirchenkreisrat des Kirchenkreises Plön-Segeberg diese Kündigung einstimmig kirchenaufsichtlich genehmigt. Er steht mit ebenso großem Bedauern hinter der Entscheidung der Kirchengemeinde Reinfeld.   Am 24. Mai 2024 wurde die Kündigung der Trägerschaft zum 31.7.2025 der Ev.-Luth. Kita Sternschnuppe den Kommunen übergeben. 

Vor gut 10 Jahren waren sich die Stadt Reinfeld, das Amt Nordstormarn und die Kirchengemeinde Reinfeld einig, dass eine Sanierung des Gebäudes aus dem 19. und 20. Jahrhundert nicht sinnvoll sei. Die Kosten stünden in keinem Verhältnis zu einem Neubau, der den heutigen Anforderungen der Kita-Arbeit besser entsprechen würde.

Die Kirchengemeinde Reinfeld ist Forderungen und Wünschen der Kommunen mit Blick auf den Neubau sehr oft nachgekommen. Sie hat für dieses Projekt Geld in den Grundstückskauf, die B-Planänderung und einen Architektenwettbewerb investiert. Die Kommunen waren zu jeder Zeit beteiligt. Mit Verwunderung musste die Kirchengemeinde nun zur Kenntnis nehmen, dass die Kommunen den Neubau nie in ihren langfristigen Finanzplan eingearbeitet hatten und sich darum nicht in der Lage sehen, einen Neubau zeitnah zu realisieren. 

Notwendige Sanierungen sind in den letzten Jahren auf Wunsch der Kommunen jedoch stets zurückgestellt worden, da ein Neubau angestrebt wurde. Das Gebäude ist nun stark sanierungsbedürftig und entspricht inzwischen nicht mehr den Anforderungen des Kita-Gesetzes. So können statt 75 nur noch 65 Kinder aufgenommen werden. 

Ein weiterer Umstand, der zur Aufgabe der Trägerschaft geführt hat, ist, dass die Kita-Arbeit pädagogisch und administrativ im Laufe der Jahre immer umfangreicher und komplexer wurde. Der zunehmende Fachkräftemangel im Kita-Bereich erreicht inzwischen auch die Kirchengemeinde selbst. Im kommenden Jahr reduzieren sich die Pfarrstellen in Reinfeld von 2,5 auf 1,75 Pfarrstellen. Die Arbeit als Träger ist für die Kirchengemeinde weder pastoral noch ehrenamtlichen durch Kirchengemeinderäte zukünftig angemessen zu leisten. Deswegen wurde ein Wechsel in die Trägerschaft des Ev.-Luth. Kita Werkes Plön-Segeberg angestrebt. In Vorbereitung auf diesen Wechsel wurde jedoch deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt die baulichen Mängel so umfassend sind, dass dem neuen Träger vom Kreis Stormarn keine Betriebserlaubnis erteilt werden würde. Die unumgänglichen Sanierungsmaßnahmen belaufen sich auf ca. 450.000,00€ eine Instandsetzung des Bestandsgebäude. Damit dort für die kommenden Jahren Kita-Arbeit gemäß des Kita-Gesetzes stattfinden könnte, müssten ca. 4.400.000,00€ investiert werden.  

Die Kommunen haben zwar Sanierungskosten in den Haushaltsplan eingestellt, die jedoch nicht ausreichen, um am Neuhof 8 langfristig eine Kita betreiben zu können. Ein Neubau der Kita ist vonseiten der Kommunen zurzeit nicht denkbar. Die Vorschläge der Kommunen, wie die Kirchengemeinde weitere Sanierungsmittel bereitstellen könnte bzw. unter welchen Umständen die Kommunen bereit wären, die Sanierung doch zu übernehmen, sind für die Kirchengemeinde Reinfeld kirchenrechtlich nicht umsetzbar und unzumutbar. Vorschläge der Kirchengemeinde zur Lösung der Situation wurden abgelehnt.   

Statt einen Neubau mit bis zu 100 Plätzen voranzutreiben, halten die Kommunen daran fest, ein Altgebäude notdürftig instand zu setzen. Das Kita-Werk Plön-Segeberg hat sich unter diesen Voraussetzungen als Träger zurückgezogen.

Zu dieser misslichen Lage kommt hinzu, dass bis vor kurzem unklar war, welche rechtliche Grundlage für die Kita-Arbeit ab 2025 in Schleswig-Holstein gelten würde. Auch jetzt bleibt vieles vage und unberechenbar. Es ist verständlich, dass die Kommunen und der Kreis unter diesen Umständen nicht bereit waren, Vertragsverhandlungen mit der Kirchengemeinde Reinfeld aufzunehmen. Doch auch jetzt sind noch keine Gespräche in Aussicht gestellt. 

Ebenso verständlich ist es aber auch, dass die Kirchengemeinde bei dieser unsicheren Rechtslage abwägen muss, welches finanzielle Risiko sie tragen kann. Und die Kirchengemeinde Reinfeld kann dieses finanzielle Risiko nicht tragen.  

Der Kirchengemeinderat Reinfeld hat viel Zeit und Engagement in den Fortbestand der Kita-Sternschnuppe gesteckt. Es ist aber nicht gelungen, alle Beteiligten in ein gemeinsames Handeln für die Kindern zu bringen. Der Kirchengemeinderat bedauert dieses zutiefst.

Sollte sich ein anderer Träger finden, der am Neuhof eine Kita bauen und betreiben will, steht die Kirchengemeinde Reinfeld für Gespräche zur Verfügung.

Die Kirchengemeinde Reinfeld wird die Eltern unterstützen, einen Betreuungsplatz für die Kinder im kommenden Jahr zu finden. Natürlich wird auch um das engagierte Team der Mitarbeitenden angemessen unterstützt.  

Kinder, die die Kita einst besuchten, bringen heute ihre Enkelkinder in die Kita Sternschnuppe. Es wäre wunderbar, wenn die Kita am 31. Juli 2025 nicht endgültig schließen würde, sondern eine Lösung für die Kinder gefunden wird.

Am Montag, 27. Mai findet in der Matthias-Claudius-Kirche um 19 Uhr eine Gemeindeversammlung statt. 

Der Kirchengemeinderat

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