"Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit." (2 Timotheus 1,7)
Je nachdem, wem sie am Sonntag ihre Stimme gegeben haben, sind sie mehr oder weniger zufrieden mit dem Ausgang der Bundestagswahl. Vielleicht fühlen sie sich als Verlierer oder sie fühlen sich als Gewinner.
Für die Verantwortlichen steht nun die Regierungsbildung an. Nach den harten Worten des Wahlkampfes müssen die demokratischen Parteien nun wieder Kompromisse finden. Ohne Frage warten große Herausforderungen auf unsere neue Regierung, wie auch immer sie aussehen wird.
Viele Menschen – sicher auch manche Leserinnen und Leser – haben sich im Wahlkampf engagiert, haben diskutiert und demonstriert. Weil ihnen etwas liegt an unserer Demokratie, weil sie Sorge hatten, dass sie zerstört werden könnte.
In den USA müssen wir beobachten, was passiert, wenn nach der Wahl die Sieger alte Rechnungen begleichen. Wenn sie die neugewonnene Macht schamlos zum eigenen Nutzen missbrauchen und das Wohl aller – für das sie nun verantwortlich sind – dreist missachten. Wenn sie Raubbau an der Demokratie selbst betreiben, ohne sich dabei den Aufgaben zu widmen, die es eigentlich zu erledigen gäbe.
Ich hoffe für uns alle, dass es in Deutschland anders läuft. Ich hoffe, dass wir nicht mehr um unsere Demokratie fürchten müssen, sondern uns mit Kraft, Liebe und Besonnenheit den Herausforderungen stellen, die auf uns alle warten.
"Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit." (2 Timotheus 1,7)
Dr. Jonas vom Stein, Vikar der Evangelischen Kirche im Rheinland, Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Born, Evangelische Kirchengemeinde Hückeswagen
Der Beitrag erscheint in der Freitags-Reihe "Wir in dieser Welt" in der Bergischen Tageszeitung rga