„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln“ – Hoffnung, die über den Tod hinaus trägt

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„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln“ – Hoffnung, die über den Tod hinaus trägt

Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer

„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“ – Diese ermutigenden Worte stammen von Dietrich Bonhoeffer, der für seine Überzeugung in den Widerstand gegen den Nationalsozialismus gegangen ist. Vor wenigen Tagen jährte sich zum 80. Mal sein Todestag. Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.

Ostern – Ein Hoffnungsfest gegen den Tod

Für den Theologen Bonhoeffer war Ostern ein Hoffnungsfest. Hoffnung bedeutet nicht, dass alles gut wird. Das hat Bonhoeffer nicht erwartet. Hoffnung heißt für ihn, ob es gut oder böse ausgeht, ich weiß mich von Gott geleitet, von guten Mächten wunderbar geborgen. Dabei geht Bonhoeffers Hoffnung auch über die Grenze des Todes hinaus. Er lebt aus der unerschütterlichen Zuversicht: Ich werde nicht im Tod untergehen. Ich werde auferstehen und leben. Denn mit Ostern ist der eine da, der stärker ist als der Tod. Mit Ostern leuchtet das neue Leben in unsere von Gewalt, Hass und Tod geprägte Welt hinein.

Der Wind der Auferstehung

Am 27. März 1944 schreibt Bonhoeffer aus dem Gefängnis: „Von der Auferstehung Christi her kann ein neuer, reinigender Wind in die gegenwärtige Welt fallen.“ Auf diesen Wind hat Bonhoeffer in seinem Tun und Vertrauen gesetzt. Und er schreibt weiter: „Wenn ein paar Menschen dies wirklich glaubten und sich in ihrem irdischen Handeln davon bewegen ließen, würde vieles anders werden.“ Unsere Beteiligung bleibt also nötig, im Kleinen wie im Großen. Auch in unserer Zeit, in der so viele Menschen verzweifeln angesichts von Krankheit und Not, angesichts von menschenverachtendem Hass und Krieg. Auf ihre Seite stellt sich Gott und setzt uns auf den Weg zu ihnen. Um für sie da zu sein, mitzugehen, mitzuhoffen und den Wind des neu geschenkten Lebens weiterzutragen. Auf dass immer wieder wahr wird: „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“

Ein österlicher Wunsch

Ein frohes und gesegnetes Fest wünsche ich Ihnen!

Antje Menn, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Lennep

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