In Trauer verbunden: Evangelische Kirche würdigt Papst Franziskus

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In Trauer verbunden: Evangelische Kirche würdigt Papst Franziskus

Am Ostermontag 2025 ist Papst Franziskus verstorben. Mit großer Anteilnahme und im ökumenischen Geist gedenken die Evangelische Kirche im Rheinland sowie die Evangelische Kirche in Deutschland des Verstorbenen. Präses Dr. Thorsten Latzel und die EKD-Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehrs würdigen Franziskus als herausragende Persönlichkeit des Glaubens, der den weltweiten Dialog prägte.

Mitgefühl und Gebet: Die Reaktion der Evangelischen Kirche im Rheinland

Präses Dr. Thorsten Latzel übermittelte im Namen der Evangelischen Kirche im Rheinland und aller evangelischen Christinnen und Christen im Rheinland sein Beileid:

„Wir trauern mit Ihnen und sind im Gebet mit den katholischen Gemeinden verbunden.“

Er würdigte Papst Franziskus als „glaubwürdigen Bekenner des christlichen Glaubens über Konfessionsgrenzen hinweg“. Seine Bescheidenheit, Freundlichkeit und seine Nähe zu den Menschen hätten viele auch in der evangelischen Kirche tief bewegt.

Ein Leben für Gerechtigkeit, Frieden und die Schöpfung

Papst Franziskus habe sich zeitlebens energisch für Gerechtigkeit, soziale Verantwortung und den Erhalt der Schöpfung eingesetzt. Präses Latzel betonte die Bedeutung seiner Umwelt-Enzyklika Laudato si:

„Sie hat viele Christinnen und Christen in der evangelischen Kirche inspiriert und ist u.a. auch in die Ökumene-Konzeption der Evangelischen Kirche im Rheinland miteingeflossen.“

Auch das konsequente Eintreten gegen Ausbeutung und die Folgen eines entfesselten Kapitalismus wurde gewürdigt – ebenso wie sein Friedensengagement in globalen Krisen.

Synodalität und Ökumene: Impulse für die Kirchen weltweit

Ein zentrales Vermächtnis von Papst Franziskus ist für Präses Latzel die Öffnung der katholischen Kirche durch synodale Prozesse. Zuhören sei für ihn zur „ersten Aufgabe“ geworden – ein Impuls, den auch die evangelische Kirche teilt:

„Sich den Menschen unabhängig von ihren Glaubensüberzeugungen zuzuwenden, ihnen zuzuhören [...] – das ist eine gemeinsame ökumenische Aufgabe.“

EKD-Ratsvorsitzende Fehrs: „Papst Franziskus war ein Segen“

Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, bezeichnete Papst Franziskus als einen „geistlich von Hoffnung durchdrungenen Papst“. Seine Gesten der Menschlichkeit und seine Nähe zu den Schwächsten hätten Menschen weltweit bewegt.

„Tief beeindruckend war seine menschliche Nahbarkeit und aufrichtige Bescheidenheit. Er ging stets auf alle Menschen zu. Das ließ ihn zum Segen werden.“

Internationale Verantwortung und christlicher Wertekompass

Fehrs würdigte zudem das entschlossene Eintreten von Papst Franziskus für internationale Solidarität, etwa im Umgang mit Geflüchteten oder in der Friedenspolitik. Seine Appelle an Europa, seine Verantwortung für den Frieden wahrzunehmen, seien kraftvoll und notwendig gewesen.

Starke ökumenische Zeichen – über Konfessionen hinweg

Besondere Bedeutung maß Fehrs auch der ökumenischen Begegnung im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 in Rom bei. Mit der Einsetzung des weltweiten synodalen Prozesses habe Franziskus – trotz seines konservativen Hintergrunds – einen entscheidenden Schritt für den Dialog der Kirchen getan:

„Er hat buchstäblich bis zum letzten Atemzug weltweit Gottes Segen weitergegeben.“

Osterhoffnung und geistliches Vermächtnis

In beiden Stellungnahmen steht am Ende das österliche Hoffnungswort aus Johannes 11,25:

„Jesus Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“

Diese Verheißung gelte nun besonders für Papst Franziskus, so Präses Latzel – ein Trost für alle, die ihn vermissen.

Gedenken im Evangelischen Kirchenkreis Lennep

Auch der Evangelische Kirchenkreis Lennep schließt sich dem stillen Gedenken an. Mit Respekt vor dem Lebenswerk von Papst Franziskus und im ökumenischen Geist sind wir im Gebet und in der Hoffnung verbunden mit unseren katholischen Geschwistern.

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