
Die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Lennep hat Pfarrerin Annette Cersovsky mit großer Mehrheit zur neuen Superintendentin gewählt. Mit ihrer Wahl beginnt ein neues Kapitel für den Kirchenkreis – eines, das Kontinuität und Aufbruch gleichermaßen verbindet.
64 Ja-Stimmen bei 71 anwesenden stimmberechtigten Synodalen: Das klare Ergebnis der Wahl zeigt das Vertrauen, das Pfarrerin Annette Cersovsky im Kirchenkreis genießt. In ihrer Bewerbungsrede machte sie deutlich, worauf sie in ihrer künftigen Leitungsrolle besonderen Wert legt: "Wir sind alle im Miteinander unterwegs auf Augenhöhe." Kirche solle nicht ausbrennen, sondern ausstrahlen, betonte sie, und Veränderung sei kein Selbstzweck, sondern Überlebensstrategie.

Professionelle Stimmenauszählung durch Andrea Zimmermann, Annika Baron, Dr. Peter Lessig und Jens Bublies.
Ihre sieben Leitgedanken für die Arbeit als Superintendentin reichen vom Erzählen des Glaubens über die Stärkung des Ehrenamts bis zur Kasualstrategie und dem Wunsch, dass das „Erproben“ zur Normalität kirchlicher Arbeit wird.

Skriba und Tagungs-Moderator Pfarrer David Kannemann überbringt unserer neuen Superintendentin Pfarrerin Annette Cersovsky die herzlichen Glückwünsche der Kreissynode.
Cersovsky bringt nicht nur theologische Kompetenz, sondern auch Leitungserfahrung und einen ungewöhnlich breit gefächerten beruflichen Hintergrund mit. Vor dem Theologiestudium war sie als diplomierte Wirtschaftsgeographin tätig, absolvierte eine Ausbildung zur Kirchenmusikerin und hat seither zahlreiche Stationen in Kirchengemeinden und Leitungsgremien des Kirchenkreises durchlaufen – zuletzt als Assessorin und damit stellvertretende Superintendentin. Sie kennt die Gemeinden, ihre Themen und Herausforderungen.

Im Anschluss an die Wahl wollten viele Tagungsteilnehmende der neuen Superintendentin persönlich gratulieren.
Eröffnet wurde die Frühjahrssynode mit einer Andacht von Pfarrerin Greta Wolske unter dem Leitwort: „Ich träume von einer Kirche, die…“ – ein Impuls zur Erneuerung aus der Mitte der Versammlung. Die Synodalen waren eingeladen, ihre Wünsche für die Kirche der Zukunft zu formulieren – als sichtbares Zeichen, dass Veränderung von vielen getragen wird. Die Kollekte, über 500 Euro, ging an die Kirchenasylarbeit der Ev. Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus – verbunden mit einem Dank der Synode für dieses Engagement.

Wie immer wurde auf der Kreissynode angeregt und engagiert debattiert, aber auch mit Applaus nicht gespart.
Nach Grußworten u.a. von Thomas-Markus Schaefer (Landeskirchenamt der EKiR), der den Kirchenkreis Lennep als besonders engagiert und kreativ in Veränderungsprozessen würdigte, standen neben der Superintendenten-Wahl weitere Themen auf der Tagesordnung.
Die vier Regionen des Kirchenkreises berichteten aus ihrer Arbeit und zeigten eindrucksvoll, wie kirchliches Leben vor Ort konkret gestaltet wird:
Region Hückeswagen/Radevormwald/Bergisch Born: Das Tauffest an der Bever gewinnt weiter an Attraktivität, neue personelle Impulse stärken die Zusammenarbeit ebenso wie innovative Konzepte insbesondere zur geplanten Transformation des Gemeindehauses in Bergisch Born.
Region Wermelskirchen/Dhünn/Dabringhausen: Gemeinsame Konfifreizeiten, Sommerkirche und regionale Gottesdienste zeigen, wie sich Zusammenarbeit festigt.
Region Alt-Remscheid: Vier Gemeinden werden zum 1. Januar 2026 zur „Evangelischen Kirchengemeinde Remscheid“ fusionieren – ein mutiger Schritt, begleitet immer wieder auch von gemeinsamen Gottesdiensten an ungewöhnlichen Orten wie zuletzt im Foyer des Teo-Otto-Theaters.
Region Lennep/Lüttringhausen/JVA/Tannenhof: Mit Aktionen wie der Sternenwanderung zu Pfingsten, einer gemeinsamen Klausurtagung und einer Zukunftswerkstatt lebt die Region spürbar immer mehr von Kooperation und geistlicher Tiefe.
Mit Blick auf die Pfarrstellenplanung bestätigte die Synode ihren Kurs: Vorausschauende Konzepte sollen bis 2030 Sicherheit und Gestaltungsfreiräume schaffen. Pfarrer Dr. Jonas vom Stein betonte: „Wie das Gemeindeleben nach außen wirkt, ist entscheidend für die Gewinnung des theologischen Nachwuchses.“
Ein weiterer Höhepunkt war die Vorstellung des Projekts „Diakonisse 2.0“, das in vier Regionalkonferenzen erkunden soll, wie diakonische Arbeit im Kirchenkreis zukunftsfähig weiterentwickelt werden kann.

Pfarrer Martin Rogalla, Synodalältester Bernd Steinhoff (M.) und der Geschäftsführer der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Lennep, Jens Heckmann, präsentierten ihre Ideen für eine zeitgemäß-vernetzte diakonische Arbeit in der Region.
Es soll an bestehende Traditionen anknüpfen und neue Impulse geben – nicht zentralistisch, sondern lokal vernetzt.
Neben der Superintendentin wurden auch Manuela Schulz als neue stellvertretende Synodalälteste und Kerstin Hartmann als Mitglied im Fachausschuss Gemeindedienste gewählt.

Kerstin Hartmann bewarb sich um die Aufnahme in den Fachausschuss Gemeindedienste mit einem sehr engagierten Redebeitrag.
Die Synode klang nach einem intensiven Arbeitstag mit einem gemeinsamen Abendlied - wunderbar begleitet von Kreiskantorin Caroline Huppert - aus – erfüllt von der Erfahrung gemeinsamer Verantwortung und dem Geist des Aufbruchs.