
Liebe Pfarrgemeinde!
Unsere Pfarrgemeinde St. Flora ist bei allen großen Veränderungen im vergangenen Jahr einen guten Weg gegangen.
Wenn im vergangenen Jahr in der adventlichen Zeit die Wurzel ein erster Träger des vormaligen Leitwortes ‘St. Flora – im Zusammengehen wachsen‘ war, so haben wir diese zarte Wurzel gedüngt, ihr Wasser geschenkt durch unseren Einsatz und unser Mittun. – Ja man muss das Zusammengehen auch wollen in dem Bewusstsein nichts geht ohne uns und nichts geht ohne Jesus. Braucht es doch immer von der Wurzel her den Blick für das Ziel: Jesus Christus und die Gemeinschaft mit ihm!
Und nun geht der Weg weiter, so sehen wir das neue Jahresleitwort, das da lautet:
St. Flora – Eine Gemeinde blüht auf
Bei diesem Bild stelle ich mir zunächst die Frage, was siehst Du? Und solch ein Frage erwartet von einem jeden von uns Aufmerksamkeit.
Ja – was sehen wir – vier Gedanken drängen sich mir sofort auf: Helligkeit, Buntheit, Äste blühen auf und Vielfalt gewinnt Raum.
Helligkeit macht neugierig, denn sie schafft Weite in unserem Leben. Diese Weite ist ohne die Wurzel nicht denkbar.
Unsere Pfarrgemeinde mit ihren 7.700 Gemeindemitgliedern birgt eine große Buntheit, d. h. eine große Vielfalt in sich. Diese Vielfalt von Ideen, Wegen und Gesprächsimpulsen im Leben und Erleben der Menschen gilt es wertzuschätzen.
Diese Äste gehen in unserem Bild auf und am unteren Bildrand fangen die Pflanzen an zu blühen. Die Lebendigkeit des Baumes zeigt auch, dass die Entwicklung der Pfarrgemeinde St. Flora eine prozesshafte ist. Das bedeutet im Sinne von ‚procedere‘ – wie es das lateinische Wort ja sagt, dass wir gemeinsam ‚voranschreiten‘, werden in all unseren Entwicklungen.
Und lebensmäßige Entwicklungen gehen stets langsam, bedürfen aber immer wieder einer neuen Entscheidung, die dann diesen ‚Lebensprozessen‘ ein neues Wachstum verleihen. Und Lebensprozesse und das Voranschreiten in diesen Prozessen muss aber auch loslassen. Alte Lebensgewohnheiten wollen losgelassen werden und sicher auch äußere Gebäude, die wir über viele Jahre errichtet haben. Denn nur wer loslässt, hat die Hände frei, um voranschreiten zu können.
Wichtig dabei sind dann solche Fragen wie:
Wir spüren bei all diesen Fragen ist das Loslassen gefragt.
Und warum kann ich loslassen?
Und auch hier gibt dieses Bild, dass sie in Händen halten eine Antwort:
Ist doch das Bild umgeben von einem hellleuchtenden Kreis. Wenn Sie es wollen, dann dürfen Sie darin das Licht Jesu sehen, dass in der Form der Hostie dieses neue Leben schenkt.
Wenn wir nämlich Christus als unsere Mitte in uns tragen und wenn die Eucharistie die Mitte und Quelle unserer St. Flora-Gemeinde ist, dann umgibt er uns gleich einem Schutzmantel.
Kurz wer loslässt, der wird Jesus finden, wie es Lukas in der Apostelgeschichte schreibt:
‚In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir‘ (Apg 17, 28).
Um ihn wird es letztlich gehen, denn er ist das Ziel allen Blühens unserer Pfarrgemeinde St. Flora.
Machen wir uns auf den Weg in einer großen Aufmerksamkeit, lasst uns voranschreiten in einem verinnerlichten Leben immer auf Jesus zu, dem wahren Ziel unseres Lebens…
…und dann werden wir spüren: St. Flora - Eine Gemeinde blüht auf
Pfr. Rudolf Liebig