Dr. Christian Nottmeier: „Kirche im Wandel mitgestalten – damit die Botschaft von Gottes Gnade alle Menschen erreicht“

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Dr. Christian Nottmeier: „Kirche im Wandel mitgestalten – damit die Botschaft von Gottes Gnade alle Menschen erreicht“

Von Pretoria/Südafrika in den Kirchenkreis Neukölln: auf diesem Weg würde ich mich gerne mit meiner Frau Lilli (40, Krankenschwester) und unseren Kindern Jan (17), Jonas (15), Johanna (14) und Jakob (7) machen. Seit 2012 bin ich von der EKD entsandter Pastor der deutschsprachigen Johannesgemeinde Pretoria, die Teil der inzwischen multikulturellen und mehrsprachigen kleinen lutherischen Kirche in Südafrika ist. Geboren 1974 in Bückeburg, habe ich Theologie und Geschichte in Berlin und Halle studiert. Nach der Promotion über Adolf von Harnack war ich Assistent an der Berliner Theologischen Fakultät, dann Vikar in Lübars, Pfarrer im Entsendungsdienst in Nikolassee und schließlich seit 2009 im Teampfarramt an der Wilmersdorfer Auenkirche. Dort war ich für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Konfirmanden sowie die Kita der Gemeinde zuständig. Drei Jahre lang hatte ich auch die Geschäftsführung inne. Wichtig war mir die Verknüpfung der gemeindlichen Arbeit mit den Schulen und den diakonischen Einrichtungen. Rechtliche Kenntnisse konnte ich seit 2007 in meiner Tätigkeit am Potsdamer Institut für Kirchenrecht sammeln.

Ganz neue kirchliche wie kulturelle Kontexte brachte die Zeit in Pretoria. Als Pfarrer ist hier die Seelsorge in Krisensituationen wichtig. Außerdem bin ich als Fachschaftsleiter verantwortlich für den deutsch- und englischsprachigen Religionsunterricht an der Deutschen Internationalen Schule, pflege den Kontakt zur Botschaft und zu den ökumenischen Partnern vor Ort. Seit 2016 bin ich stellvertretender Superintendent und mit Visitationen, Strukturfragen und dem Vorsitz des Pfarrkonvents beauftragt. Im krisengeschüttelten Südafrika bewegt mich die Frage, welchen Beitrag Kirche in Seelsorge, Bildung, Diakonie und gesellschaftlicher Verantwortung für Lebensbegleitung, Gerechtigkeit und Versöhnung leisten kann.  Wie kann Kirche nicht nur Insel, sondern auch Impulsgeber sein?

Mehr noch als in Deutschland sind mir die gemeindliche Arbeit als Kern kirchlichen Auftrags und ihre Vernetzung mit den verschiedenen Bildungseinrichtungen und diakonischen Trägern wichtig geworden, die ich in Gemeinde wie Kirche nachhaltig unterstütze. Besondere Aufmerksamkeit habe ich in den vergangenen Jahren auch der Begleitung und Fortbildung ehrenamtlich Mitarbeitender in Kirche und Gemeinde gewidmet. Diese Erfahrungen würde ich gerne als Superintendent in Neukölln einbringen und so Kirche im Wandel mitgestalten, damit die Botschaft von Gottes Gnade alle Menschen erreicht.

Ich bin Theologe und Seelsorger, um Menschen zu einem Leben mit Gott zu ermutigen, mit ihnen Gottes Spuren zu entdecken und so christliche Gemeinschaft zu leben und zu begleiten.

Das Buch, in dem ich  - außer in der Bibel - zuletzt las, war „Die Bundesliga für die Hosentasche“ von Thomas Bertram, das mir mein ältester Sohn für künftige gemeinsame Besuche im Olympiastadion empfohlen hat.

Am Kirchenkreis Neukölln beeindruckt mich besonders, die Vielfalt und Stärke der Gemeinden, die sich im Kirchenkreis gemeinsame Ziele in Bildung, Diakonie und gesellschaftlicher Verantwortung setzen und so als Einheit in Vielfalt den Glauben bezeugen.

(Foto: privat)

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