Dreifaltigkeitskirche

# Verlorene Kirchen

Dreifaltigkeitskirche

Ursprünglicher
Standort
: Mauerstrasse, zwischen Mohren- und
Kronenstrasse; heute auf dem Gelände der Koreanischen Botschaft

König Friedrich Wilhelm I. (der sogenannte Soldatenkönig) ließ die Kirche 1737-9 in der schnell wachsenden Friedrichstadt in Anlehnung an die nahe gelegenen Bethlehelmskirche bauen. Der berühmteste Prediger an dieser Kirche war Daniel Friedrich Schleiermacher. Neben seiner Tätigkeit an der Dreifaltigkeitskirche (1808-1834) war er Mitbegründer der Berliner Universität und erster theologischer Dekan.


Im November 1943 wurde die Kirche Opfer der Flammen.
Im Juli 1944 teilte die NSDAP-Gauleitung Berlin mit, sie beabsichtige den Bau eines öffentliche Luftschutzraumes für ca: 800 Personen "in den Kellerräumen der total vernichteten Dreifaltigkeitskirche (Schleiermacherkirche)". In dem Luftschutzkeller erlebten viele Angehörige der Gestapo und SS die letzten Kriegstage. Unter ihnen auch der SS-Obergruppenführer Müller, der in dem Bunker sein provisorisches Quartier errichtete und von dort aus agierte.
Der GKR trat nach dem Krieg dafür ein, den Bunker als Katakombenkirche auszugestalten. Andere plädierten für einen Neubau. Dafür war jedoch kein Geld da. Zudem gab es einen Beschluß der Alliierten, von den Nazis benutzte Gebäude, worunter der Bunker fiel, nicht wieder aufzubauen. Anfang 1948 wurden die Reste der Dreifaltigkeitskirche daher gesprengt.


Auf den Standort der Dreifaltigkeitskirche gibt es im jetzigen Stadtbild keine Hinweise. 
Erhalten blieben zwei Drittel des Pfarrhauses in der nahe gelegenen Taubenstrasse 3. Auf einer Gedenktafel wird an Daniel Friedrich Schleiermacher, Prediger an der Dreifaltigkeitsgemeinde und Mitbegründer der Berliner Universität, erinnert.

Das Gemeindehaus gehört der Evangelischen Kirchengemeinde St. Marien-Friedrichswerder.

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