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Reformation und Ghana: Interview mit Gregor Fröde (Antonia, 9a)

# Religionsunterricht

Veröffentlicht von Anne-Grit Gäbler-Wicovsky am Donnerstag, 6. Dezember 2018 14:49
Reformation und Ghana: Interview mit Gregor Fröde (Antonia, 9a)

Gregor Fröde ist Lehrer für Geschichte und Geografie an der Evangelischen Schule Schönefeld. Im Rahmen des Workshops „Hier steh ich – und wo stehst du? Reformation weltweit“ hat ihn Antonia aus der 9a unter anderem zu seinem Freiwilligendienst in Ghana befragt. Ein Jahr verbrachte er als Volunteer in dem westafrikanischen Land. Im Unterschied zu seiner Tätigkeit in Dahme-Spreewald unterrichtete Gregor Fröde dort alle Fächer – und traf sich sogar nach dem Unterricht mit Schülerinnen und Schülern zum Fußballspielen, fand Antonia heraus. Ihr Eindruck von dem Interview war: „Die Arbeit in Ghana hat ihm viel Spaß gemacht!“

Antonia: Was halten Sie von Reformation?

Gregor Fröde: Ich meine, dass die Reformation eines der zentralen Ereignisse der Kirchengeschichte war. Zur damaligen Zeit, im 16. Jahrhundert, war es wichtig, die katholische Kirche einer Erneuerung zu unterziehen, da vieles, was von ihr ausging, nicht im Sinne der Bibel bzw. Gottes war. Mit dem evangelischen Glauben ist eine neue Glaubensrichtung entstanden, mit der ich mich auch persönlich identifizieren kann. Auch wenn die Reformation die Kirche gespalten hat, glaube ich, dass sie langfristig positiv dazu beigetragen hat, dass die christliche Religion bis heute überdauert.

Antonia: Was glauben Sie, hat sich durch die Reformation verändert?

Gregor Fröde: Die wichtigste Veränderung ist, dass der Glaube und die Religion zu etwas Persönlichem werden konnte. Die Idee, dass jeder Mensch selbst in der Bibel nachliest und nicht nur auf von der Kirche formulierte Regeln hören soll, hat dafür gesorgt, dass eine Art persönlicher Beziehung zwischen den Menschen und Gott entstand. Die kirchlichen Lehren standen nicht mehr zwischen Gott und dem Menschen.

Antonia: Würden Sie sich für eine erneute Reformation einsetzen?

Gregor Fröde: Wenn es um Veränderungen in der Kirche geht, wäre zumindest mir wichtig, dass der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche restlos aufgeklärt wird. Ich würde es zudem gut finden, wenn die Ökumene, die Zusammenarbeit zwischen katholischer und evangelischer Kirche, weiter gefördert wird. 

Antonia: Setzen Sie sich ehrenamtlich für etwas ein? Wenn ja, was ist Ihre Motivation?

Gregor Fröde: Ich war Freiwilliger in einem Schulprojekt in Salaga (Ghana). Bis heute helfe ich, zusammen mit Freunden, dabei, weitere Volunteers zu finden, die nach Ghana gehen. Zum einen macht mir dieses Ehrenamt einfach Spaß, da ich mit tollen Menschen zusammenarbeite und interessante Leute kennenlerne. Zum anderen bin ich der Meinung, dass wir als Bürger eines reichen Landes in der Verantwortung stehen, uns zu engagieren, dass es Menschen in ärmeren Ländern zumindest etwas besser gehen kann. Eine große Motivation ist die Dankbarkeit der Ghanaer.



(Fotos Salaga School Project)