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Klimaschutz: Kirchenkreis beschließt Selbstverpflichtung

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Veröffentlicht von Christiane Bertelsmann am Mittwoch, 18. September 2019 18:09
© Foto:©Polarocket/Photocase.com
Klimaschutz: Kirchenkreis beschließt Selbstverpflichtung

Der Kreiskirchenrat des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte setzt sich als Ziel, die folgende Selbstverpflichtung in Zukunft umzusetzen. Das betrifft folgende Bereiche:

  • Bürobedarf/Allgemeine Anschaffungen
  • Lebensmittel
  • Elektrische Geräte
  • Beleuchtung
  • Mobilität

Jegliche Anschaffung von Büromaterial wird auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft. Das heißt: Wir kaufen nur verpackungsarmes oder verpackungsfreies Material und achten bei der Anschaffung auf das Signet „Blauer Engel“, Recyclebarkeit und Wiederauffüllbarkeit. Im Allgemeinen gelten Nachhaltigkeitskriterien in der folgenden Reihenfolge:

  • Nachhaltiges und regionales Büromaterial 
  • Büromaterial in einem nachhaltigen Onlineshop, z.B. „memo“ über die Beschaffungsplattform https://www.wgkd.de/rahmenvert...
  • Einkauf vor Ort (kurze Transportwege)
  • Konventioneller Einkauf
  • Außerdem: möglichst wenig ausdrucken, Papier doppelseitig verwenden. 

Insbesondere beim Kauf von Blumen achten wir  als Mindeststandard auf das deutsche Fairtrade-Siegel; das Gepa-Siegel ist erwünscht. Am besten Blumen aus heimischem Freilandanbau, außerhalb der Saison Schnittblumen meiden.

Begründung: Auch deutsche und niederländische Schnittblumen sind klimaschädlich produziert, denn die Beheizung der Gewächshäuser produziert noch mehr COals der Transport per Flugzeug aus Asien und Lateinamerika. 


 Beim Kauf von Lebensmitteln gelten die folgenden Regeln

  • Alle Lebensmittel sind bio-zertifiziert und nach Möglichkeit regional.
  • Auf saisonale Produkte achten (z.B. keine Erdbeeren im Winter!)
  • Kaffee, Saft und Tee ausschließlich bio und fairtrade
  • Getränke nur in Glasflaschen, Wasser am besten als klassisches Leitungswasser

    Einweggeschirr gibt es bei uns nicht mehr.
  • Säfte möglichst aus heimischen Früchten und regionaler Produktion.
  • Milch bio und regional
  • Lebensmittel, die aus weit entfernten Regionen importiert werden, tragen, sofern möglich, als Mindeststandard das deutsche Fairtrade-Siegel. Das Gepa-Siegel ist erwünscht. 
  • Vegetarische und vegane Angebote bilden die Regel.
  • Fleisch muss immer bio sein und wird nur in untergeordneten Mengen konsumiert.
  • Auf geringe Verpackung ist zu achten, möglichst lose Ware.

Begründung: Ein Großteil der anthropogenen Treibhausgase entsteht durch die Tierhaltung. Mit der Reduzierung des Konsums können wir als Kirchenkreis einen aktiven Beitrag zur Reduktion derselben leisten. Weidegras und Freilandhaltung erreichen im Durchschnitt eine bessere Klimabilanz und sind auch aus christlich-ethischer Sicht zu bevorzugen.

 

Zu elektrischen Geräten gelten folgende Grundsätze:

  • Wenn der Weiterbetrieb eines Geräts ökologisch, ökonomisch und energieffizient möglich ist, dann geht die Reparatur vor Neubeschaffung. Was repariert werden kann, spart später Geld und Ressourcen.
  • Leasing vor Kauf 
  • Altgerät muss weiter ökologisch / energieeffizient betrieben werden können 
  • Bei Neubeschaffungsind Produkte mit Blauem Engel / Umweltsiegel / ökofair vorzuziehen 

Weitere relevante Siegel:  https://www.memoworld.de/sorti...

Wird neue Beleuchtung angebracht, so stets LEDs. Die Beleuchtung darf nicht flimmern - Kerzen dagegen schon. 

 Begründung: Die Energieeffizienz ist bei Beleuchtungsvarianten entscheidend. So wenig Energie wie möglich soll in die Produktion von Wärme gehen, da diese insbesondere im Sommer nicht gewünscht ist. LEDs bieten hier ihre beste Leistung. Die lange Lebensdauer von LEDs (ca. 10.000 Betriebsstunden) führen außerdem zu einem wartungsarmen System, so dass sehr wenig Material „verbraucht“ wird. Als Gegenargument ist die Schürfung von seltenen Erden für die Herstellung der Dioden zu nennen. Hier sollte auch in Zukunft auf eine konfliktarme Herstellung der LEDs geachtet werden.

 Bei dienstlichen Reisen gelten die folgenden Regeln: 

  • Reisen innerhalb Deutschlands grundsätzlich mit dem ÖPNV oder Zugverkehr.
  • Wer Kleinbussen oder Autos nutzt, muss dies begründen können
  • Flugreisen sollten vermieden werden. Sollte eine Flugreise unbedingt und gut begründet nötig sein, ist eine Ausgleichszahlung für die Emissionen an den kirchlichen Kompensationsfonds „Klimakollekte“ (https://klima-kollekte.de/) zu leisten.

 Begründung: Die größten Klimasünder unter den Fortbewegungsmitteln sind Flugzeuge. Beim Reisen mit dem Flugzeug, werden 380 g CO2pro km und Person freigesetzt. Damit erzeugt eine Flugzeugreise ca. 150 % mehr CO2-Emissionen als eine PKW-Reise und 950% mehr CO2als eine Reise mit der Bahn. (Quelle:www.co2online.de/)

Durch die „Klimakollekte“ werden Emissionen, die schwer vermeidbar sind, durch andere Projekte, welche COsparen, kompensiert.