Max Moelter - 30 Jahre Pfarrer der Seegefelder Kirchengemeinde
Mit aufrechtem Gang durchs 20. Jahrhundert
Diesen Titel gab Gisela Dittmer, die derzeitige Pfarrerin der Gemeinde Falkensee-Seegefeld, ihrer kleinen Biographie über Max Moelter, die als Sonderausgabe des Gemeindebriefes erschienen ist. Von 1939 bis 1969 war Max Moelter Pfarrer an der Seegefelder Kirche. Erinnert wird damit an einen Mann, „der die Geschicke der Gemeinde mit aufrechtem Gang durch schwierige Zeiten gesteuert hat. Sein Lebensweg zeigt auch die bewegte Geschichte einer Kirche unter zwei Diktaturen auf“, so ihre Formulierung. Geboren 1904 in Ostpreußen zog die Familie 1907 nach Spandau in die Pichelsdorfer Straße, die zum Gebiet der Melanchthon-Gemeinde gehörte. Sein Engagement in der Gemeinde hatte einen hohen Stellenwert für seine Entwicklung. Motiviert und gefördert von einem der dortigen Pfarrer und seiner späteren Ehefrau Katharina Völker sowie von Edith Mertin, seiner späteren Mitstreiterin im „Kirchenkampf“, machte er über den zweiten Bildungsweg sein Abitur und begann im Oktober 1930 sein Theologiestudium . In den anbrechenden Auseinandersetzungen in der Evangelischen Kirche stand er von Beginn auf der Seite derjenigen, die sich in der Bekennenden Kirche formierten. Der Spandauer Superintendent Martin Albertz wurde einer ihrer führenden Köpfe. Die Melanchthon-Gemeinde wiederum war eine Hochburg der „Deutschen Christen“, mit den Pfarrern Walter Herrmann und Dr. Luntowski an der Spitze. Max Moelter und Edith Mertin, die die dortige Brudergemeinde mitbegründet hatten, wurden aus dem Gemeindekirchenrat ausgeschlossen. Sie versuchten, unter schwierigen Bedingungen ein Gegengewicht zu den „Deutschen Christen“ zu bilden. Max Moelter setzte sein Studium in der Bekennenden Kirche fort und legte dort auch die Examina ab. 1939 kam er als Pfarrer nach Seegefeld, wurde zum Militär eingezogen, überstand unbeschadet den Krieg und kam bereits im Juli 1945 zurück in die Gemeinde. Es begannen die schwierigen Nachkriegsjahre, denen dann die Zeiten folgten, wo es galt, kirchliches Leben unter den Bedingungen in der DDR aufrecht zu erhalten. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1969 kehrte er mit seiner Frau nach Spandau zurück, wohin immer familiäre Beziehungen aufrechterhalten worden waren. Seine Frau stirbt 1977, Max Mölter im Januar 1989. Beide sind begraben auf dem Spandauer Friedhof „In den Kisseln.“ Am 26. Januar wurde durch einen „Erinnerungstag“ in der Seegefelder Kirche in Anwesenheit seines in Spandau lebenden Neffen Wolfgang Mölter an Pfarrer Max Mölter erinnert. Pfarrerin Dittmer ist herzlich für die Erstellung der Biographie zu danken, die im Wesentlichen während eines dreimonatigen Studienurlaubes entstanden ist.
Das Leben und Wirken von Max Moelter in Erinnerung zu behalten, gilt nicht nur für seine Gemeinde in Seegefeld, sondern sollte auch für unseren Kirchenkreis, insbesondere aber für die Melanchthon-Gemeinde gelten, in der er seinen Weg begann.
Einige Exemplare der Sonderausgabe des Gemeindebriefes können kostenlos im Kirchenkreisbüro Spandau, Jüdenstr. 37, abgeholt werden.
Sie kann auch bezogen werden über das Gemeindebüro der Ev. Kirchengemeinde Falkensee-Seegefeld Bahnhofstr. 51 14 612 Falkensee Tel.: 03322-3276
Bereits im Jahr 2015 hat die Gemeinde eine beeindruckende Festschrift aus Anlass des 750-jährigen Bestehens der Kirche von Seegefeld herausgegeben. Ein Besuch bei unseren Nachbarn sei Ihnen ans Herz gelegt. Jürgen Elmen Gudrun O'Daniel-Elmen, Bauftragte für Erinnerungskultur im Kirchenkreis Spandau