Erntebittgottesdienst 2020 des Kirchenkreises Egeln in Brumby

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Erntebittgottesdienst 2020 des Kirchenkreises Egeln in Brumby

Lege Deine Sorgen ab ...

Dieser Aufforderung sind am 28. Juni fast 100 Menschen aus dem Kirchenkreis Egeln gefolgt. Anlass war der Erntebittgottesdienst auf der Kirchwiese an der St.-Petri-Kirche in Brumby (Ortsteil von Staßfurt).  

Erntebittgottesdienst? Ja!
Denn wie im alltäglichen Leben kommt auch in der Kirche das Bitten vor dem Danken: Christen bitten zunächst Gott um eine gute Ernte, im Herbst danken sie ihm dafür mit einem Erntedankgottesdienst. 

Landwirtschaft und Kirche sind im Kirchenkreis Egeln seit Generationen eng verflochten
Die Kirchengemeinden haben über Jahrhunderte Acker durch Schenkungen erhalten und diesen durch Verpachtung den ansässigen Landwirten anvertraut. Diese Pachtgelder bilden die wirtschaftliche Grundlage der Arbeit im Kirchenkreis. 2014 wurde im Kirchenkreis Egeln die Arbeitsgruppe „Landwirtschaft und Kirche“ ins Leben gerufen. In dieser AG werden Probleme angesprochen und nach Lösungen gesucht, um das „fruchtbare Miteinander“ lebendig zu halten.  

Feldsteine als Metapher für Kummer und Sorgen
Nach einem kurzen Regenschauer hatte sich die mit Liebe geschmückte Brumbyer Kirchwiese gefüllt, als um 11 Uhr die Glocken verstummten und die Ascherslebener Turmbläser zum ersten Stück aufspielten. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Hygieneregeln für Gottesdienste übernahmen die Popularmusiker des Kirchenkreises die weitere musikalische Umrahmung der Veranstaltung. 

Superintendent Matthias Porzelle, Pfarrer i.R. Gottfried Eggebrecht und der Pfarrer des Pfarrbereichs Calbe-Brumby, Jürgen Kohtz begrüßten gemeinsam die Gäste. Mit Blick auf das Motto „Lege deine Sorgen ab ...“ konnten die Besucher während des Gottesdienstes ihre Anliegen und Sorgen vor Gott tragen, laut aussprechen und symbolisch als Feldsteine am Altar ablegen. Im Gegenzug bekamen sie eine Brotdose mit einem kleinen Brotlaib. Viele ließen sich auf die Aufforderung ein und tauschten still oder mit einer Bitte Stein gegen Brot. Es wurde um gutes Wetter zur Ernte gebeten, um das Verständnis der Mitbürger für die langsamen Traktoren auf den Straßen und den Ernte-Staub auf den Fensterbrettern. Vor Gott gebracht wurden ebenso beeindruckende Kindheitserinnerungen an auf dem Feld abgehaltene Erntebittgottesdienste. Als Ehefrau eines Landwirts beklagte Tanja Kay die fehlende Wertschätzung der Agrarwirtschaft in der Gesellschaft: Verantwortlich gemacht für das Insektensterben und die Vergiftung der Umwelt, konfrontiert mit dem Vorwurf nicht artgerechter Tierhaltung und zudem noch gemaßregelt durch Düngeverordnungen und Preisdumping. Dabei hat auch der Endverbraucher mit seinem Kaufverhalten bestimmt, wie und was der Landwirt produziert. 

Im Buch Lukas (11,9-10) heißt es: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. ...“ In diesem Sinne bat Landwirt Klaus Kather im Namen aller Christen Gott um den Segen einer guten Ernte: Dass er Sonne, Wind und Regen zur richtigen Zeit sende, dass die Früchte des Feldes und der Gärten wachsen und gedeihen, dass sie uns allen Nahrung geben.  

Der Gottesdienst schloss gegen 11.50 Uhr mit dem Segen und der Einladung zur kleinen Vesper. Ein Mitschnitt des Gottesdienstes ist auf der YouTube-Seite des Kirchenkreises zu sehen.




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