Geplantes Gräberfeld für muslimische Bestattungen auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof

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Geplantes Gräberfeld für muslimische Bestattungen auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof

Die Evangelische Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde wird ab dem 10. Juni 2015 auf ihrem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof am Werdauer Weg in Berlin-Schöneberg ein Gräberfeld für muslimische Bestattungen einrichten und zur Verfügung stellen. Es handelt sich um das erste muslimische Gräberfeld auf einem evangelischen Friedhof in Berlin. Entsprechende Angebote auf landeseigenen Friedhöfen bestehen bereits auf dem Landschaftsfriedhof Gatow in Spandau und dem Friedhof Columbiadamm. Das muslimische Gräberfeld bleibt, wie der gesamte Kirchhof, weiterhin in der Trägerschaft der Zwölf-Apostel-Kirchgemeinde.

Auf einer eigens dafür ausgewiesenen Fläche von 3000 m² werden 346 Grabstellen zur Verfügung stehen. Auch sarglose Bestattungen, für die laut Berliner Bestattungsgesetz gesonderte Gräberfelder ausgewiesen werden müssen, sind hier möglich. Alle Grabstellen sind gen Mekka ausgerichtet. Für die Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde ist die Einrichtung des Gräberfelds die konsequente Weiterentwicklung eines interreligiösen Dialogs, den sie seit Jahren mit anderen Religionsgemeinschaften in ihrer Nachbarschaft intensiv pflegt, vor allem mit der Semerkand Moscheegemeinde, die ebenfalls an der Kurfürstenstraße beheimatet ist. Durch diese Kontakte hat die Zwölf-Apostel-Gemeinde erfahren, dass es eine große Nachfrage nach Begräbnisplätzen gibt, die den Geboten des muslimischen Glaubens entsprechen.

Das geplante Gräberfeld für muslimische Bestattungen

Bei der Planung des muslimischen Gräberfeldes auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof hat die Verwaltung eng mit Vertretern der muslimischen Semerkand-Gemeinde und der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion, DITIB, zusammengearbeitet. Mit der Möglichkeit, Nutzungsrechte für mehr als 20 Jahre zu erwerben, wird einem wichtigen muslimischen Gebot entsprochen. Zusätzlich wird auf dem Kirchhof für muslimische Trauerfeiern ein Gebetsplatz eingerichtet werden. 

Mit der Einrichtung des muslimischen Gräberfeldes möchte die Zwölf-Apostel-Gemeinde einen ganz konkreten Beitrag zur Integration in Berlin leisten. In einem Bezirk wie Tempelhof-Schöneberg, in dem interkulturelles Leben ganz alltäglich stattfindet, ist es notwendig, dass es auch einen gemeinsamen Ort der Trauer und der Besinnung gibt. Es ist geplant, auf dem Kirchhof auch mit entsprechenden kulturellen Angeboten das Zusammenkommen von Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe zu befördern.

Offiziell eröffnet wird das Gräberfeld am Mittwoch, den 10. Juni um 17 Uhr in Anwesenheit der Bürgermeisterin des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler.   

 

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