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Zum Holocaust-Gedenktag: Gedenken an die Opfer mit den „Lebensmelodien“

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Veröffentlicht am Montag, 18. Januar 2021 14:55
© Grenzgänge
Zum Holocaust-Gedenktag: Gedenken an die Opfer mit den „Lebensmelodien“

PRESSEMITTEILUNG: Berlin, 18.01.2021: Anlässlich des internationalen Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus erklingt am 27. Januar 2021 in der Berliner Synagoge Pestalozzistraße ein „Lebensmelodien“-Konzert ohne Publikum, das vom Sender rbbKultur um 20:04 Uhr übertragen wird. 

Die musikalische Reihe „Lebensmelodien“ bringt jüdische Melodien sowie musikalische Werke aus der Zeit von 1933 bis 1945 zu Gehör und verbindet sie mit den Lebensgeschichten der jüdischen Musiker*innen und ihren Schicksalen in der Vernichtungszeit. Die Melodien halfen den Menschen in den Lagern zu überleben – oder auch von dieser Welt Abschied zu nehmen.

„Wir sind in dieser von der Pandemie bestimmten Zeit sehr glücklich, nach dem Konzert zum Gedenken an den 9. November 1938  diese Musik erneut zu Gehör bringen zu können“, sagt der Initiator der „Lebensmelodien“, Superintendent Michael Raddatz. „Im Konzert zum Holocaust-Gedenktag werden Melodien aus der ehemaligen Sowjetunion und den Städten Amsterdam, Florenz und Berlin gespielt. Außerdem erklingen Melodien, die an jüdischen Feiertagen gesungen wurden und zutiefst persönliche Melodien, die in den unmenschlichsten Situationen Hoffnung und Trost spendeten“, betonte der Superintendent des Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg. Die „Lebensmelodien“ werden durch biografische Texte und Briefe der Komponist*innen ergänzt, die von der Schauspielerin Isabel Karajan gelesen werden.

„Wir freuen uns besonders darüber, von dem Komponisten und Musikwissenschaftler Arno Nadel, der in den 1930er Jahren als Chorleiter in unserer Gemeinde tätig war, ein musikalisches Werk am Ort seines Wirkens aufführen zu können“, sagt Isidoro Abramowicz, Kantor der Synagoge Pestalozzistraße. „Die ‚Lebensmelodien‘ kehren auf diese Weise in die Synagoge Pestalozzistraße zurück.“  

Das Projekt „Lebensmelodien“ führt jüdische Musik aus der Zeit von 1933 bis 1945 auf, die überwiegend verloren ging oder in Vergessenheit geriet. Jetzt, 75 Jahre später, soll die Musik wieder erklingen. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt „Lebensmelodien“ umfasst zehn Konzerte sowie die Forschung und Recherche zu den jüdischen Werken und den jeweiligen Biografien. Der Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg ist Initiator dieser Konzertserie. Die "Lebensmelodien" werden vom Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, gefördert und von der interreligiösen Kooperation "Grenzgänge" veranstaltet.

Die Künstler*innen am Abend des  27. Januar 2021 sind Isidoro Abramowicz, Kantor der Synagoge Pestalozzistraße, das Nimrod-Ensemble mit Christophe Horak und Oscar Bohórquez an der Violine, an der Viola Francesca Zappa, der Cellist Claudio Bohórquez und der Klarinettist Nur Ben Shalom. Michael Cohen-Weissert arrangierte die Musik. Die Schauspielerin Isabel Karajan liest aus Briefen und biografischen Texten, Superintendent Michael Raddatz führt in das Thema ein.

Weitere Informationen geben: Projektleiterin Juni Hoppe, mobil 0176. 84 33 48 63 Öffentlichkeitsbeauftragte Cornelia Schwerin, mobil 0176. 22 11 47 40

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