--> zum Innenraum der Dorfkiche
Man nähert sich der Kirche über den historischen „Bauernfriedhof“.
Hier sieht man neben den alten Grabmälern zwei eiserne Glocken. Diese wurden im ersten Weltkrieg anstelle der zu Kriegszwecken eingeschmolzenen Bronzeglocken eingesetzt.
1990 wurden drei neue Bronzeglocken für die Kirche gegossen, die alten stehen seitdem auf dem Friedhof.
Der Kirchturm wurde während der Regierungszeit Friedrichs des Großen erbaut: Die Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1761. (Foto: Martin Döring https://www.die-orgelseite.de/)
Der erste Kirchenbau auf dem Dorfanger erfolgte um 1250 aus Granitfeldsteinen von den umliegenden Äckern.
Nur die Umfassungsmauern bis zu etwa drei Vierteln der Gesamthöhe sind aus dem Mittelalter erhalten geblieben, da vermutlich alle übrigen Gebäudeteile im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) zerstört wurden.
Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte vermutlich zwischen dem Ende des 17. Jahrhunderts und im Laufe des 18. Jahrhunderts.
Der achteckige Abschluss der Ostwand und die „Spitzbogennische“ (Funktion unklar) weisen in ihrer Beschaffenheit darauf hin, dass diese Gebäudeteile aus dem 15. Jahrhundert stammen.
Die alte und die neue „Fährmanntafel“ im Kircheneingang verzeichnen alle historisch nachgewiesenen Heiligenseer Pfarrer mit Namen und Amtszeiten. Auf dem Bild setzt ein Fährmann die Seelen der Verstorbenen über das Wasser, dem himmlischen Jerusalem entgegen. Dies ist eine symbolische Darstellung des Priesteramtes und spielt gleichzeitig auf die alte Heiligenseer Fähre an.
Der "Segnende Christus" im Kircheneingang ist eine verkleinerte Kopie der Skulptur von Berthel Thorwaldsen (Ende 19. Jahrhundert, Kopenhagener Dom).
Auf dem Boden der handgetriebenen gotischen Messing-Taufschale ist Maria mit dem Jesuskind im Strahlenkranz dargestellt. Die Schale wurde der Heiligenseer Kirche 1647 von Spandauer Bürgern gestiftet.
Die Christusfigur, eine Arbeit des Bildhauers Armin Luda, wurde uns im Jahre 1970 geschenkt. Sie ist eine Nachbildung der berühmten Herz-Jesu-Figur aus Wasserburg am Inn.
Die Altarbibel aus dem Jahre 1768 ist in Rindsleder mit schönen eingepressten Ornamenten gebunden und hat zwei Leder-Riegel mit verzierten Messing-Beschlägen, mit denen das Buch verschlossen werden kann.
Der typisch märkische Bauernbarockaltar mit der Holzkanzel stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. (Foto: Sebastian Rost)
Die Orgelempore stammt wie der Altar aus alter Zeit, was an den noch mit Beil behauenen mächtigen Holzteilen zu erkennen ist. (Foto: Sebastian Rost)
Die Gestaltung des gesamten Kirchenraumes in der jetzt sichtbaren Form und die Bemalung des Kanzelaltars gehen auf den Kirchenmaler Robert Santfort zurück. Auch die Ölgemälde an der Orgelempore, welche die Bitten des Vaterunsers darstellen, stammen von diesem Künstler. Diese Gesamtgestaltung aus dem Jahre 1936 wurde 2007 aufwändig restauriert. (Foto "Vater unser": Martin Döring)
2011 wurde die jetzige Orgel durch die Orgelbaufirma Karl Schuke auf der Empore errichtet und die farbliche Anpassung vom Restaurierungsbetrieb Hans Karo gestaltet. (Nähere Informationen zur Schuke-Orgel finden Sie …hier) (Foto: Martin Döring)