"Weltwärts": Gäste aus Indien in Alt-Wittenau

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"Weltwärts": Gäste aus Indien in Alt-Wittenau

"Weltwärts": Diese Überschrift trägt ein Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. "Weltwärts" bringt Menschen aus Deutschland, Asien, Afrika, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa durch Freiwilligendienste zusammen und will damit helfen, globale Zusammenhänge zu erleben und zu verstehen. Im Kirchenkreis Reinickendorf und in der Kirchengemeinde Alt-Wittenau gibt es gegenwärtig Gäste aus Indien, die - vermittelt durch die Gossner Mission und das Berliner Missionswerk - als Freiwillige seit November 2021 mit „weltwärts“  für ein Jahr in Deutschland sind.

Am 27. März 2022 fand um 11 Uhr in der Königin-Luise-Kirche ein regionaler Gottesdienst statt, der von den indischen Gästen mitgestaltet wurde.

Zwei von insgesamt fünf nach Deutschland gekommenen Freiwilligen, Suman Bhengra und Ajay Bhengra arbeiten seit zwei Monaten in den Gemeindekitas der Kirchengemeinde Alt-Wittenau Blunckiburg und KidS und wohnen – zeitweilig gemeinsam mit den drei anderen indischen Freiwilligen - in einer Wohnung des Kirchenkreises Reinickendorf in Alt-Wittenau.

In einem kurzen Interview hat Volker Lübker (VL) - Pfarrer der Kirchengemeinde Alt-Wittenau - sie zu ihren Erfahrungen in den ersten zwei Monaten in Deutschland befragt:

VL: Was waren eure Erwartungen in Indien, als ihr euch auf die Reise nach Deutschland vorbereitet habt? 

Ajay: „Ich hatte die Vorerwartung, dass in Deutschland die Menschen sehr beschäftigt und arbeitseifrig sind und die Sorge, dass ich Schwierigkeiten haben würde, mich einzugewöhnen und zu orientieren. Ich wusste auch nicht, welche Aufgaben ich in Deutschland haben werde, wo genau ich arbeite.“

Karuna: „Ich war schon einmal vor einiger Zeit für einen Monat in Deutschland und habe da gemerkt, wie schwer es ist, die deutsche Sprache zu lernen. Da hatte ich so meine Befürchtungen, ob mir das gelingen wird. Aber jetzt habe ich die Hoffnung, im Laufe des Jahres richtig deutsch sprechen zu können.“

VL: Was sind die besonderen Erfahrungen in euren ersten zwei Monaten in Deutschland?

Rachel: „An den Orten, an denen wir arbeiten, werden wir anerkannt und uns wird geholfen, wenn wir Fragen haben. Auch wenn wir uns mal unsicher sind, sind Menschen da, die uns weiterhelfen. Und für mich ist der größte Unterschied zu Indien, dass Frauen hier in Deutschland gleichberechtigt sind und volle Anerkennung erfahren. Dass ich hier auch abends unterwegs sein kann, ohne Angst haben zu müssen.“

Suman: „Ich fand schon die Begrüßung am Flughafen und hier in Alt-Wittenau sehr schön. Wir sind sehr freundlich empfangen worden. Und im Kindergarten kümmern sich die anderen Mitarbeiter um uns und helfen uns weiter.“

Royan: „Es war für mich schön. Menschen wiederzutreffen, die ich aus Indien kannte. Menschen, die mir geholfen haben. Aber es ist schon so, dass die Menschen hier in Deutschland sehr beschäftigt sind.“

Ajay: „Hier gemeinsam wohnen und in der Kita arbeiten zu können, ist für mich eine überraschende und gute Erfahrung.“

VL: Ihr habt ja schon mehrere Gottesdienste besucht. Welche Unterschiede sind auch da aufgefallen?

Rachel: „Bei uns in Indien beginnen die Gottesdienste schon viel früher am Sonntagmorgen. Und sie sind auch deutlich länger.“

Ajay: „Ich habe den Eindruck, hier ist das Ziel der Predigten, die Menschen glücklicher zu machen. Bei uns in Ranchi sind die Predigten eine sehr ernste Sache.“

Royan: „Mir ist aufgefallen, dass in den Gottesdiensten fast nur ältere Menschen sind. Wo sind hier die Familien und die Jüngeren?“

VL: Vielen Dank für eure Antworten und weiterhin eine gute Zeit in Deutschland.


Titelfoto: v.l.n.r.:  Suman Bhengra, Volker Lübke, Karuna Tigga, Rachel Tirkey - aufgenommen im Berliner Zoo vor dem Panda-Gehege

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