Im Herzen Europas: Der Kreisjugendkonvent in Brüssel

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Im Herzen Europas: Der Kreisjugendkonvent in Brüssel

Warum Europa wichtig ist: Jens-Martin Krüger im Interview über eine Bildungsreise  nach Brüssel vor den Europawahlen. 

Der Kreisjugendkonvent (KJK) ist nach Brüssel gereist. Warum?

Der KJK musste mal über den Tellerrand schauen. Da passte eine gemeinsame Bildungsreise nach Brüssel besonders gut, auch mit Blick auf die Europawahl. Einerseits erleben die Jugendlichen Teilhabe und Mitbestimmung als Kreisjugendkonvent hier in Tempelhof-Schöneberg. Europa ist ebenso auch ein Projekt von Teilhabe und Mitbestimmung. Andererseits hat sich der KJK erst im Januar wieder neu konstituiert und viele jüngere sind nachgerückt – so war die Reise auch ein Gemeinschaftserlebnis.

Was war besonders eindrücklich?

Wir haben zusammen das Parlamentarium besucht, das ist eine interaktive Ausstellung im Europäischen Parlament. Das war unglaublich lehrreich und wenn Jugendliche zwei Stunden lang freiwillig und in ihrem Tempo diese Ausstellung anschauen, nehmen sie etwas mit. Sehr anschaulich und sehr gut gemacht ist auch die Ausstellung im Haus der Europäischen Geschichte.

Übrigens ist in Belgien der Besuch von Museen für Jugendliche kostenfrei. Ich finde das erstaunlich und frage mich, warum das hier in Deutschland nicht möglich ist.

Welche Fragen haben die Jugendlichen bewegt?   

Warum wurde gerade eine so unbedeutende Stadt wie Brüssel zur Europäischen Hauptstadt gewählt? Sich in die Anfänge in den fünfziger Jahren reinzudenken, warum es Berlin gar nicht werden  konnte, Paris aber auch keine Mehrheit fand, war interessant für die Jugendlichen. Brüssel war zwar eine schöne, aber keine große Stadt und zugleich unbedeutend. Das hat die Stadt für den europäischen Sitz prädestiniert.

Das klingt nach einer Antihelden-Geschichte…

In der Tat, im Comic ist der Held ja oft die blasse Figur, der aber alles kann. So ist es mit Brüssel auch. Comic hat übrigens auch mit Brüssel zu tun. Asterix und Obelix, Tim und Struppi und viele andere Comics sind in Belgien entstanden. Das sieht man auch im Stadtbild: Es gibt Häuserfassaden, die den Comic-Künstler*innen für ihre Kunst überlassen wurden und auf diese Weise politische Meinungen widerspiegeln.    

Habt ihr Euch auch politisch betätigt?

In gewisser Weise ja. Es gab im Parlamentarium die Möglichkeit, Postkarten, die in allen europäischen Sprachen vorhanden waren, zu verschicken mit dem Aufruf wählen zu gehen. Das haben wir genutzt und unter anderem war auch der Kirchenkreis einer der Empfänger unserer Karten. 

Jemand aus unserer Gruppe schrieb: „Europa ist wichtig, weil wir zusammen sind“. Jemand sagte: „Wir sind Jets* und Europa und wir sind größer als Tempelhof-Schöneberg oder Deutschland".
Kleines Fazit: Die Reisegruppe „Jesus“ hat in Brüssel sehr viel gelernt und auch viel Spaß gehabt.    

*Jugend in Tempelhof-Schöneberg

Das Interview führte Cornelia Schwerin

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