Halbzeit

# Andacht to go

Halbzeit

Halbzeit. - Wer denkt da momentan nicht an die Europameisterschaft. Doch nicht nur beim Fußball gibt es eine Halbzeit.

Halbzeit ist auch am kommenden Montag, dem 24. Juni. Dann ist es nämlich nur noch ein halbes Jahr bis Weihnachten.

Johannistag wird dieser Tag genannt. Er erinnert an die Geburt des Täufers Johannes. Johannes, er lebte als Asket in der Wüste. Er predigte und taufte die Menschen im Jordan. Auch Jesus hat sich von ihm taufen lassen. Mit seiner Art zu leben und durch sein Predigen und Taufen, wollte er sich und die Menschen auf das Kommen Jesu vorbereiten.

Dadurch war er bekannt geworden. War sozusagen ein Medienstar seiner Zeit; hatte Anhänger, aber auch Gegner. Doch egal, ob sie für oder gegen ihn waren, die Menschen interessierten sich für ihn – vergleichbar mit manchen heutigen Profis im Fußballstadion.

Es ist eine gute Wahl, den „Halbzeits-Tag“ von Weihnachten nach ihm zu benennen. Denn auch für Johannes hat es wohl so etwas wie eine Halbzeit gegeben. Eine Halbzeit markiert ja immer einen gewissen Zeitabschnitt, nach dem es eine Unterbrechung gibt. Beim Fußball sammelt man dann in der Kabine neue Kräfte für das, was kommt. Und man überlegt, wie man weitermacht. Ob vielleicht Ziel und Taktik geändert werden müssen. Ob man beispielsweise weiter auf Sieg spielt oder lieber versucht, das Unentschieden zu halten.

Auch für Johannes den Täufer gab es in diesem Sinne eine Halbzeit. Eine Zeit, wo er sich und sein Handeln reflektiert hat. Wo er nicht einfach gesagt hat: „Nur weiter so. Ich habe damit ja bisher viel Erfolg gehabt. Warum also etwas ändern?“ Statt einem „Immer-Weiter-So“ denkt Johannes noch einmal über das Ziel nach. Fragt sich, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Seine Antwort ist eindeutig: Es geht nicht darum, anerkannt und erfolgreich zu sein. Sondern es geht darum, dass sein Leben heil wird. Deshalb muss der, der das Heil bringt, mehr und mehr in den Vordergrund treten. Und Johannes selbst, er muss sich aus dem Rampenlicht zurückziehen.  „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“, sagt Johannes deshalb (Johannes-Evangelium 3, 30).

Nicht selbst im Vordergrund zu stehen, ist wichtig. Sondern was wirklich zählt, das ist, den groß zu machen, der gekommen ist, das Heil zu bringen – für ihn, Johannes, und die ganze Welt. So erinnert der Johannistag daran: Je mehr Raum wir Jesus Christus, dem Heiland, in unserem Leben geben, desto heiler werden wir werden.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Halbzeit Ihre Pfarrerin 

Sonja Spenner-Feistauer

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