150 Jahre Friedenau – und die Kirche mitten drin

# Aus der Gemeinde

150 Jahre Friedenau – und die Kirche mitten drin

Ein gemeinsamer, festlicher und fröhlicher Gottesdienst gab den Startschuss für das Fest. „Längst überfällig“, kommentierten einige Besucher die Tatsache, dass es der erste gemeinsame Gottesdienst der evangelischen Gemeinden in Friedenau, Zum Guten Hirten und Philippus-Nathanael. war.

Die Zusammenarbeit hatte schon in der Vorbereitungsgruppe gut geklappt. Und so konnten sich die „Kirchen in Friedenau“ gemeinsam auf dem Kiezfest präsentieren. Mit drei Ständen waren wir vertreten, die Kirchengemeinden und das Nachtcafé einträchtig nebeneinander. Daran schloss sich ein großer Raum für Familien und Kinder an. Die Kinder konnten unter fachkundiger und liebevoller Anleitung basteln, malen oder einfach mit Riesenbauklötzen bauen. U.a. entstand dabei eine große Kirche.

Dieser Bereich war ständig belagert, aber auch die anderen Stände hatten gut zu tun. Das Holzmodell der Kirche Zum Guten Hirten war ein willkommener Anknüpfungspunkt für viele Gespräche. Oft wurde dabei abgewehrt, dass man doch nicht „kirchlich“ sei. Andere meinten, dass sie zum Weihnachtsgottesdienst gerne kommen, aber sonst nicht mit der Kirche zu tun haben. Auch Reaktionen wie „Ach, das ist die Kirche am Friedrich-Wilhelm-Platz, da fahr ich immer vorbei“. Es gab auch viele Menschen, die berichteten, dass sie in der Kirche getauft und konfirmiert wurden, dass ihre Eltern dort getraut wurden etc. Das Glockengeläut sei für sie etwas Vertrautes. Viele anerkannten das Engagement unserer Gemeinde für das Nachtcafé und die Unterstützung der Flüchtlingshilfe.

In den Gesprächen baten wir unsere Gesprächspartner, ihr Verhältnis zu Friedenau und zu unserer Kirche in wenigen Zeilen aufzuschreiben. Die Karten wurden dann an eine Pinnwand gehängt. Eine lautete z.B. „An der Kirche vorbeizufahren und sie zu sehen, gibt mir Friede“.

Überall waren unsere Ehrenamtlichen in Gespräche verwickelt. Manche bekamen eine heisere Stimme vom vielen Reden. Aber alle fanden es anregend und aufregend. Die Kirchengemeinden von Friedenau haben sich gut präsentiert und Interesse geweckt. Die musikalischen Darbietungen von Friedenauer Posaunenchor, Friedenauer Kantorei und dem Chor der koreanischen Gemeinde Seonhan Mogza wurden mit großer Begeisterung aufgenommen.

Und so ist das Fazit des Kiezfestes: die Kirche in Friedenau gehört zum Kiez, ohne sie wäre der Kiez ärmer. Das hat dann auch der Bezirksbürgermeister verstanden, der uns in seiner Begrüßungsansprache schlicht vergessen hat. 

rp



























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