Stolperstein für Betty Wagner verlegt

Gut 30 Friedenauer*innen waren dabei als am 25. Juli in Friedenau ein neuer Stolperstein verlegt wurde. Betty Wagner lebte zusammen mit ihrem Mann Alfred und ihrem Bruder Max Klein in der Goßlerstraße 20 in einer Vierzimmer-Wohnung. Wenig haben die Mitglieder der Stolpersteinintiative über sie herausbekommen. Die Enteignung des Geschäfts ihres Mannes, die der Familie die Lebensgrundlage entzog, die Drangsalierung durch die Rassengesetze des Nazi-Regimes, alles zusammen ließ Betty resignieren. Sie nahm sich im März 1939 das Leben. Ihr Mann und ihr Bruder wurden 1941 mit dem ersten Deportationszug, der vom Bahnhof Grunewald startete nach Lodz gebracht. Dort verstarben beide nach wenigen Monaten.

Die Leistung der Mitglieder der Initiative Stolpersteine und ihre Hartnäckigkeit verdienen Respekt und Anerkennung. So konnten im Bezirk Schöneberg bisher über 870 Stolpersteine verlegt werden. Allein im März waren es 21. Wichtig ist, dass bei den Recherchen viele Menschen einbezogen werden, Schulen haben dies zu ihren Projekten gemacht. Und die Stolperstein werden gepflegt und geputzt von Anwohnern und Paten.

Diese Bereitschaft vieler Menschen ist auch nach mehr als 80 Jahren des Nazi-Terrors notwendig. Denn es gibt leider – auch in unserem Bezirk – Menschen, die die Stolperstein zu zerstören oder verschmutzen suchen. 

rp