
Gemeinsam zusammen Gottesdienst feiern ist etwas Schönes. Toll, dass die Kinder das jeden ersten Sonntag im Monat tun können.
Letzten Sonntag hatten Rosi und ich vor gemeinsam mit den Kindern zu feiern. Ich hab mich sehr darauf gefreut. Ich komme immer gern, wenn ich gerade bei Rosi zu Besuch bin.
Nur ist uns in der Nacht vor dem Sonntag etwas Dummes passiert. Ich hab in der Gemeindeküche einen wundervoll duftenden Keks entdeckt. Den muss wohl wer vergessen haben, Mhm, der roch so gut, Ich nahm in mit in Rosis Höhle, um ihn später zu essen. Rosi hat ihn entdeckt, als ich wieder draußen unterwegs war. Sie dachte, er wäre noch über und hat ihn gefressen. Sie hat ihn einfach gefressen!
Als ich wieder zurück kam, voller Vorfreude auf den Keks, da war er weg! Ich war so sauer auf Rosi, Ihr tat es furchtbar leid und sie hat sich bei mir entschuldigt. Es war ein Versehen, sie wollte ihn mir nicht absichtlich wegnehmen.
Aber ich war so sauer, ich hab ihr das immer wieder unter die Nase gerieben. Ich konnte nicht aufhören mich zu beschweren. Bis sie beleidigt war und nicht mehr mit mir sprach.
So musste ich dann allein zum Kindergottesdienst gehen. Ich hab den Kindern von Rosi und dem Keks erzählt und, dass Rosi nicht mehr mit mir spricht. Die Kinder haben mit mir mitgefühlt, mir aber auch gesagt, ich hätte nicht so viel meckern dürfen. Hm…
Zuerst haben die Kinder noch ein paar Lieder gesungen, Bibelentdecker und Absoluto guto, richtig tolle Lieder und dann hat Lydia uns eine Geschichte aus der Bibel erzählt:
Petrus hat Jesus einmal gefragt: „Du Jesus, wie oft muss ich meinen Mitmenschen vergeben? Reicht siebenmal?“ Jesus sah ihn liebevoll an und antwortete: „Nein, Petrus, das reicht nicht. Du sollst ihnen sieben mal siebzig mal vergeben.“ Damit meinte Jesus aber nicht, dass wir jetzt 490 mal jemandem vergeben und beim 491. Mal brauchen wir es nicht mehr. Ich denke, er meinte damit, wir sollen immer vergeben. Puh!
Petrus hat ihn wohl auch etwas ungläubig angesehen, denn Jesus lächelte und meinte: „Kommt, ich erzähle euch dazu eine Geschichte:
Da war einmal ein König. Dieser König hatte viele Untertanen. Einer von ihnen hat dem König viel geschuldet Wirklich viel. 10.000 Zentner Silber! Das war ja schon ein kleiner Schatz, so viel. Der König fragte den Mann: „Nun, kannst du mir deine Schulden zurückzahlen?“ Der Mann schüttelte ängstlich den Kopf. „Nein, mein König, ich habe das Geld nicht“, antwortete er mit zittriger Stimme. „Dann werde ich dir wohl dein Haus wegnehmen müssen und dein Land. Du, deine Frau und deine Kinder werden als Sklaven verkauft, damit du mir deine Schulden zurückzahlen kannst.“ Da fiel der Mann vor dem König auf den Boden und schrie: „Nein, bitte hab Geduld mit mir. Gib mir noch etwas Zeit!“ Da hatte der König Mitleid mit ihm und erließ ihm seine Schulden. „Steh auf! Du musst mir nichts mehr zurückzahlen. Ich schenke dir alles, ich erlasse dir deine Schuld!“ - „Danke, vielen Dank!“, rief der Mann. Er sprang auf und ging fröhlich und erleichtert fort.
Auf seinem Weg traf er einen Bekannten, der ihm noch 100 Silbergroschen schuldete. Sofort sprang er zu ihm, würgte ihn und sprach: „Ich will mein Geld wieder zurück. Jetzt, sofort!“ Sein Bekannter ging vor ihm auf die Knie und flehte: „Ich habe das Geld noch nicht, bitte gib mir ein bisschen mehr Zeit, damit ich es dir zurück geben kann.“ Doch der Mann sagte: „Wenn du es nicht zurückzahlen kannst, dann sollst du ins Gefängnis kommen, bis ich mein Geld habe!“ Und er ließ seinen Bekannten ins Gefängnis werfen.“
Könnt ihr euch das vorstellen? Jetzt hat ihm der König so viel geschenkt und der Mann ist trotzdem so hart zu seinem Bekannten. Eigentlich könnte er ja auch großzügig sein, oder? Wo ihm doch auch so viel geschenkt wurde…
Jesus erzählte weiter: „Das sahen einige Leute, die vorher auch mit beim König waren. Die konnten nicht glauben, was sie da sahen. Sie erzählten dem König davon. Der ließ den Mann holen und sagte zu ihm: „Du böser Mensch! Ich habe dir deine ganze Schuld erlassen, dir alles geschenkt! Hättest du da nicht auch Erbarmen mit deinem Bekannten haben können, so wie ich mit dir?“
Und der König ließ den Mann ins Gefängnis bringen, bis er alle Schulden bezahlt hätte.“
Jesus sah die Menschen an: „So wird auch mein himmlischer Vater mit euch umgehen, wenn ihr euren Mitmenschen nicht vergeben wollt.“
Das hat mich ganz nachdenklich gemacht. Vielleicht hätte ich nicht so viel meckern sollen mit Rosi.
Die Kinder haben sich noch über die Geschichte unterhalten, Sie durften Fragen ziehen. ZB „Was war dir wichtig an der Geschichte?“ oder „Könnte so etwas heute auch noch passieren?“ oder „Hätte die Geschichte auch anders verlaufen können?“ und noch andere. Da hab ich noch zugehört.
Als die Kinder nach einem Gebet dann kleine (Geschenk)schachteln basteln gingen, bin ich davon geflitzt um Rosi zu suchen. Ich hab ihr vom Kindergottesdienst erzählt und wir haben uns wieder versöhnt.
Wirklich toll, so ein Kindergottesdienst.
Bis zum nächsten Mal,
Euer Theo
