Picknick-Gottesdienst an der Auferstehungskirche in Dahlsen

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Picknick-Gottesdienst an der Auferstehungskirche in Dahlsen

Einfühlen und Miterleben

Von Bernhard Laß

Iserlohn – Dahlsen. Sie lagerten auf einer Wiese, weit außerhalb der Stadt und hörten Worte aus dem Neuen Testament, beteten und sangen gemeinsam Lieder. Und da es um die Mittagszeit war, hatten sie Hunger und aßen gemeinsam und alle wurden satt.


Wenn Form und Inhalt zueinander passen

Es ist schon etwas Außergewöhnliches und Besonderes, wenn in einem Gottesdienst Form und Inhalt so zusammentreffen, dass er Anklänge an ein Live-Rollenspiel bekommt. So beim regionalen „Mittendrin-Gottesdienst“ an der Auferstehungskirche in Iserlohn-Dahlsen. Ein Picknick-Gottesdienst, draußen auf der Wiese, zu dem für das anschließende Picknick Speisen mitgebracht werden sollten.

Fast wie bei der Brotvermehrung

Jugendreferent Philipp Sternemann konnte zusammen mit Pfrn. Bettina Roth-Tyburski gut 50 Menschen begrüßen, die auf Decken oder auf Bänken und Stühlen rund um einen thematisch gestalteten „Feldaltar“, mitten auf der Wiese unterhalb der Auferstehungskirche lagerten. Es waren nicht zufällig die Worte aus den Erzählungen der Brotvermehrungsgeschichten, der Speisung der vier- oder fünftausend im Neuen Testament, die an diesem Morgen im Mittelpunkt des Gottesdienstes standen.

„Es ist gut, dass Du da bist“

Und die doppelte Ausrichtung des Liedes „Es ist gut, dass Du da bist“, zur eigenen Begrüßung und der Gegenwart Gottes, am E-Piano von Philipp Sternemann begleitet, rückte die Versammelten zu Beginn noch näher an das damalige Ereignis heran.  


Bibliolog statt Predigt

Nachdem Pfrn. Roth-Tyburski die Geschichte der Brotvermehrung entlang dem Matthäusevangelium erzählt hatte, hielt sie aber keine klassische Predigt, sondern gab den Gottesdienstteilnehmerinnen und Teilnehmern in einem Bibliolog die Möglichkeit selber in einzelne Rollen und Positionen der Jünger, der Menschen, die Jesus gefolgt waren oder auch mal von Jesu selbst zu schlüpfen. Die Spanne der Reaktionen fiel sehr unterschiedlich aus. Da war neben dem Unverständnis: „Wir haben einen harten Tag hinter uns, meine Batterien sind leer und jetzt auch noch das!“, der Verwunderung: „Hat der sich klar gemacht, wie viele Leute hier sitzen?“ „Ob er das auch wieder hinwundert?“ und dem Stauen: „Wie abgefahren ist das denn? Alle sind satt geworden und es ist noch so viel übrig!“, auch ganz viel Zu- und Vertrauen, denn die Erfahrungen mit Gott und Jesus, damals wie heute ließen das Fazit eines Gottesdienstteilnehmers zu: 

„Wie Platz in der kleinsten Hütte ist, so wird auch genug zu essen da sein, wenn Gott seine Hand im Spiel hat“.  Und weil Jesus selbst das Brot des Lebens ist, muss ich mit ihm an meiner Seite keine Angst haben wurde mehrfach zum Ausdruck gebracht.


Teilhabe für alle

Es ist eine Erfahrung, die niemand für sich behalten und zu deren Erfüllung Gott immer wieder erinnert und gebeten werden sollte. Deshalb gab es für alle ein als Brot gestaltetes Blatt, auf dem jede und jeder eine Fürbitte für Menschen in besonderen Lebenssituationen, zu Linderung von Not und Elend aufschreiben konnte. 

Es wurde ein intensives und vielfältiges Gebet: „Gute Ernten, dass alle satt werden; Frieden und die Beendigung von Kriegen, Beendigung des Elends in Gaza und dem Sudan, Mehrung der Nächstenliebe, Begleitung im Alltag, in der Schule, Respekt für die Alten, mehr Menschlichkeit und ein respektvolles Miteinander“, waren in unterschiedlichen Varianten als Bitten dabei, sowie der Wunsch, dass sich die Menschen wieder stärker Gott zuwenden mögen und der Dank für alles, was wir haben und nutzen können.

Und sie teilten alles, was sie mitgebracht hatten

Nach den Fürbitten, dem Vaterunser und Segen gehörte nur noch die Speisung der 50 dazu, um die Erfahrung der Geschichte der Brotvermehrung an diesem Tag für alle zu vollenden. Zu Beginn hatten die Gottesdienstteilnehmerinnen und Teilnehmer ihre mitgebrachten Speisen um den „Feldaltar“ herum zusammengetragen. 

Nun konnten sie sich an allem bedienen und die Köstlichkeiten, im Gespräch vertieft, miteinander teilen und verspeisen. Ein Tag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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