
Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Kempen hat in der vergangenen Woche Gemeindeglieder und Interessierte in das Tönisberger Gemeindezentrum eingeladen. Hauptthema dieser Versammlung war die Zukunft der Kirchenimmobilien in Tönisberg. Dazu gehören neben der Kirche auch ein Gemeindezentrum und ein Pfarrhaus. Nach einem gemeinsam gefeierten Feierabendgottesdienst, den Pfarrer Roland Kühne leitete, führte die Vorsitzende des Presbyteriums, Frauke Dehning-Marwedel, in das Thema ein. Sie berichtete, dass die Gemeinde in Zukunft in allen Bereichen über weniger Ressourcen verfügen wird. Nicht nur die Mitglieder und damit die finanziellen Möglichkeiten werden weniger, sondern es werden ebenfalls weniger Pfarrpersonen in der Gemeinde tätig sein und auch Ehrenamtler sind schwer für den langfristigen Einsatz zu finden. Notwendige landeskirchliche Umlagen machen in allen Gemeinden umgehend große Einsparungen nötig; hinzu kommen notwendige Sanierungen in den Kirchengebäuden, auch im Hinblick auf die geforderte Klimaneutralität. Die Gemeinde wird sich die Anzahl der Immobilien mit ihren verbleibenden Ressourcen nicht leisten können.
Daher hat das Presbyterium sich jetzt unter Abwägung alle Umstände entschieden, die Immobilie in Tönisberg aufzugeben und eine andere Verwendung bis spätestens 2032 für sie zu suchen. Der Abend der Gemeindeversammlung soll als Startschuss für einen kreativen Prozess gesehen werden, um weiterhin evangelisches Leben in Tönisberg anzubieten und sicherzustellen. Konstruktive Gespräche mit Vertretern der katholischen Gemeinde haben bereits stattgefunden und man ist sich einig, dass man in Zukunft in ökumenischer Verbundenheit eng zusammenarbeiten wird. Die Gemeinde begibt sich auf einen neuen Weg und weiß sich dabei nicht allein. Wichtig war es dem Presbyterium, die Gemeindeglieder in Tönisberg frühzeitig zu informieren und für Mitarbeit in diesem Gestaltungsprozess zu werben. Es sieht darin eine Chance für die Zukunft, um weiter in Tönisberg evangelisch wirksam und auch wahrnehmbar zu sein. Eine Chance für die gesamte Kirchengemeinde, sich gemeinsam in den Zukunftsprozess zu begeben. Pfarrer Axel Stein, zu Gast in seiner Funktion als Assessor des Kirchenkreises Krefeld-Viersen, ergänzte dann mit weiteren Informationen zum Zukunftsprozess, der bereits 2024 im Kirchenkreis gestartet ist.
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