Familiengottesdienst auf dem Sportplatz des TV-Lössel

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Familiengottesdienst auf dem Sportplatz des TV-Lössel

Einfach spitze, komm wir loben Gott den Herrn

Iserlohn-Lössel. Es ist Mittag, kurz vor 14.00 Uhr. Etliche werden nach dem Sonntagsessen und bei den dunklen Wolken am Himmel nicht gerne das Haus verlassen, und eher an ein Nickerchen denken.

Doch auf dem Sportplatz in Lössel ist von Minute zu Minute mehr los. Familiengottesdienst mit Taufe und Programm ist angesagt und die Festgemeinde bewegt sich auf das eigens dafür umgestaltete Sportlerheim des TV-Lössel zu.

Der Sportplatz-Gottesdienst am fast höchsten Punkt des Dorfs am Himmel hat schon Tradition und ist in diesem Jahr Bestandteil der Sommerkirche der Pfarramtlichen Verbindung der Kirchengemeinden Letmathe, der Christus- und Emmaus-Kirchengemeinde, aus der heute auch die Organistin Ute Renfordt gekommen ist.



„Einfach spitze, dass Du da bist“ 

Und da es auf einem Sportplatz kaum anders denkbar ist, heißt das Motto des Gottesdienstes „Bewegung“ und die gibt es heute reichlich im Gottesdienst. Mit Herzen, Mund, Händen und Füßen feiert die Gemeinde: „Einfach spitze, dass Du da bist“. 

Pfrn.Bettina Roth-Tyburski zeigt, wie es geht: lass uns stampfen, klatschen, hüpfen, tanzen und die Gemeinde steigt mit ein.

„Vergiss es nie: Dass du lebst, war keine eigene Idee“

Jede und jeder nimmt sich und die anderen wahr, denn sie wissen: „Vergiss es nie: Dass du lebst, war keine eigene Idee, und dass du atmest, kein Entschluss von dir.“ Gott ist es, der das Leben schenkt und zu IHM sind alle heute gekommen, um von IHM zu hören und um seinen Segen zu bitten. Und das nicht nur für eine jede und einen jeden selbst, sondern vor allem für Tilda, die in diesem Gottesdienst getauft werden soll.

Doch was und wie alles bewegt werden kann oder sich bewegen lässt, das greift Pfrn. Bettina Roth-Tyburski in ihrer Predigt auf. Sie kennen doch Teekesselchen. Ein Wort und zwei Bedeutungen: Drache, Bank, Decke. Aber auch „bewegen“. Man kann sich bewegen, aber auch Worte bewegen einen, man kann von ihnen bewegt sein. „Ich freue mich, dass heute so viele gekommen sind und wir gemeinsam diesen Gottesdienst feiern können. Mein Herz ist ganz bewegt!“, sagt Pfrn. Roth-Tyburski und fährt mit Bewegungen fort. Besonders in den Ferien sind wir viel unterwegs: zu Fuß, mit dem Auto, dem Fahrrad, dem Skateboard. Manche auch mit dem Rollator. Und wir können uns darauf verlassen, egal welche Wege es auch sind, Gott geht auf unseren Wegen mit. Er ist an unserer Seite im Glück und der Freude, aber auch in schweren Zeiten und wenn wir dankbar sind für alles Überwundene.

Und während die Pfarrerin erzählt, fordert sie alle auf, in die Bewegungen, die sie selbst vorführt mit einzusteigen, sich auf den Weg zu machen, manchmal schnell oder beschwerlich, mal in Ruhe unterwegs zu Freundinnen und Freunde, ganz wie damals die Jüngerinnen und Jünger Jesus gefolgt sind. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“, hat Jesus gesagt. Folgt mir nach. Sie haben gesehen und erlebt, wie Jesus heilt und sich für das gelingende Leben miteinander und mit Gott eingesetzt hat. Später, als Jesus nicht mehr bei ihnen war, haben sie sein Wirken in seinem Auftrag fortgeführt.

„Vom Anfang bis zum Ende hält Gott seine Hände über mir und über dir.“

„Heute, wo weder Jesus noch die, die mit ihm gelebt haben uns zur Verfügung stehen, können wir fragen: „Was würde Jesus heute tun?“ sagt Pfrn. Roth-Tyburski. Antworten lassen sich im Gebet, beim Lesen der Bibel finden oder indem man Menschen befragt, die in seiner Nachfolge leben.

"Glaube mir, ich bin bei dir!"

Worte, die bewegen und in Bewegung versetzten spricht Jesus auch in der Erzählung von der Heilung des Gelähmten, den seine Freunde durch das Dach direkt vor Jesu Füße in ein Haus herablassen. Claudia Bubenheim liest sie aus dem Markusevangelium im Kapitel 2 vor.

Seine Füße und sein Herz sind erstarrt. Da bleibt nur noch Verzweiflung, die traurig und unsicher macht, hoffnungslos werden lässt und ausgrenzt. Doch eine Hoffnung teilt er mit seinen Freunden. Er muss zu Jesus, denn der ist anders.

„Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist du“

Jesus nimmt ihn an, wie er ist und zeigt ihm: Du bist von Gott geliebt! Seine Liebe und Zuwendung sind es, die sein Herz erneut öffnen und seine Worte sind es, die seine Lähmung zurückgehen lassen und ihn in Bewegung versetzen. „Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim!“

So kann Gott uns auch heute in Bewegung setzen, wenn wir auf seinem Weg unterwegs sind und uns von ihm bewegen lassen, ist das Fazit von Pfrn. Roth-Tyburski.

„Ein Engel wird an deiner Seite sein.“

Manchmal ist es auch ein Engel Gottes, der uns begleitet, besungen im Sologesang von Julia Hartwig. Es ist der Wunsch nach seiner Begleitung auf Tildas Lebensweg, den sie ohne Angst gehen können soll. „Seine Liebe wird dich schützen glaub daran, du bist nicht allein, ein Engel wird an deiner Seite sein.“ 



Es ist der Zuspruch, der in der Taufe geschieht: „Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur, ganz egal, ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur. Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu. Du bist du, das ist der Clou. Ja, Du bist du!“


Im Bewusstsein, dass diese Zusage, so geliebt, behütet und begleitet zu sein allen Getauften gilt, bleiben die Besucherinnen und Besucher noch eine ganz Zeit zusammen. Es gibt Kaffee, Tee und Kaltgetränke und etliche gespendete Torten und Kuchen.

    

Und auf dem Sportplatz stehen unterschiedliche Stationen bereit, an denen man sich sportlich betätigen kann, während jede Menge herumfliegende Seifenblasen aus einer Maschine wie ein Hauch des Himmels nicht nur Kinder begeistern.











Text und Fotos Bernhard Laß

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