SonntagAbendMusik

Sonntag, 17. November 2024, 18:00 Uhr
Pauluskirche Hamm, Marktplatz 16, 59065 Hamm
Johann Sebastian Sommer - Violoncello

Musik aus Ungarn

In einem Kammerkonzert am Sonntag, den 17.11.2024, um 18:00 Uhr in derPauluskirche Hamm interpretiert Johann Sebastian Sommer Musik aus Ungarn für Violoncello solo.

Johann – Sebastian Sommer, Violoncello, studierte an den Musikhochschulen in Saarbrücken und Karlsruhe bei

C. Kanngiesser, A. Dengler und M. Ostertag. Er war schon früh mehrfacher Preisträger bei Jugend Musiziert und studierte in den Meisterklassen bei G. Mantel, G. Hamann, F.-J. Sellheim, A. Noras und P. Tortelier.

Schon in den Studienjahren widmete er sich der Kammermusik (Streichquartett, Klaviertrio und Kammerorchester) mit zahlreichen Konzertreisen und Rundfunkaufnahmen im europäischen Raum. Von 1984 bis 2021war Johann-Sebastian Sommer Cellist des Göttinger Symphonieorchesters und gründete 1993 das Göttinger Kammerorchester und 1994 das Göttinger Klaviertrio.

Weitere Ensembles, wie die 8 Göttinger Violoncellisten und das Robert Schumann Ensemble Göttingen folgten.

Die Mitwirkung bei Ton- und Videoaufnahmen sowie bei CD-Produktionen gehört ebenso zu seinen regelmäßigen Aufgaben, wie die Durchführung und Teilnahme an Konzertreisen im In- und Ausland.

Im Jahr 2014 konzertierte Johann-Sebastian Sommer an zweiundzwanzig Spielorten quer durch Deutschland mit einem Recital für Violoncello: „Hommage à Paul Tortelier“, zum 100. Geburtstag von PaulTortelier. Im Jahr 2015 widmete sich Johann-Sebastian Sommer auf seinen Konzertreisen den Suiten von Johann Sebastian Bach, das Programm für 2016 stand ganz im Zeichen des Max-Reger-Jahrs. 2020 konzertierte er mit dem Programm „Bach

und Kodály 2020“, und in der Spielzeit 2021/22 mit Kompositionen von Bach, Sibelius und Cassadó. Das Jahr 2023 steht unter dem Motto „150 Geburtstag von Max Reger“ mit seinen drei Solo-Suiten für Violoncello.

Im April 2023 hielt Johann-Sebastian Sommer zum wiederholten Mal eine Meisterklasse für Violoncello bei „Appassionato Musica“ in der Villa Pitiana bei Florenz.

Die Wiener Universal Edition veröffentlichte im Dezember 1917 eine „Suite von ungarländischen rumänischen Volkstänzen, woraus ebenfalls die einzelnen Tänze auch separat gespielt werden können“ von Béla Bartók (1881 – 1945). Sie wurden zu einem seiner populärsten Werke. Zum Erfolg der Rumänischen Volkstänze trugen

neben der Originalfassung für Klavier, die Bartók in seinen Konzerten besonders gern spielte, auch die zahlreichen, zu Lebzeiten des Komponisten entstandenen, Arrangements bei.

György Ligeti, der Altmeister der Neuen Musik Ungarns komponierte eine ganze Reihe von Frühwerken in der Nachfolge Béla Bartóks, folkloristisch geprägte, teilweise fast neoromantische Stücke, bevor er 1956 sein Heimatland verließ.

Zu diesen Werken gehört die Solosonate für Cello, die zwischen 1948 und 1953 entstand. Ihre zwei Sätze lassen den „Volkston“ Bartóks noch ungebrochen erkennen. Das Werk wurde von der sowjetischen Komponistenvereinigung zunächst schlecht aufgenommen und durfte weder veröffentlicht noch aufgeführt werden.

In den 1980er und 90er Jahren, nach mehr als einem Vierteljahrhundert der Ruhe, tauchte das Stück jedoch wieder auf und wurde ein Bestandteil des Repertoires für Violoncello. „Csárdás“ ist die bekannteste Komposition des italienischen Komponisten Vittorio Monti. Er wurde 1904 als Rhapsodie für Violine und Klavier komponiert. Die

musikalische Basis des Stücks ist ein ungarischer Csárdás. Das Stück beginnt mit einer langsamen Einleitung, worauf ein schnelles Allegro vivo folgt. Nach dem Csárdás-Prinzip folgt auch in der Komposition von Vittorio Monti auf das „Fris“ wieder ein „Lassú“, und so nach einem weiteren langsameren Mittel-Teil, mit der charakteristischen Passage, in der die Melodie mit Flageolett-Tönen erklingt, wieder ein schneller Vivo-Teil. Der Csárdás endet mit dem „Czifra“, einer Art Coda, in einem temperamentvollen Accelerando. Der „Csárdás“ von Monti wird meist auf der

Violine gespielt, aber auch auf dem Klavier, und befindet sich im Repertoire vieler Zigeunermusik-Kapellen.

Der ungarische Komponist Zoltán Kodály schrieb seine Sonate für Violoncello solo in h-Moll, op. 8, im Jahr 1915. Sie wurde wegen der Kriegsjahre des ersten Weltkrieges erst 1918 in Budapest uraufgeführt und 1921 von der Universal Edition Budapest veröffentlicht. Kodály selbst sagte voraus, dass "in 25 Jahren kein Cellist akzeptiert werden wird, der sie nicht gespielt hat. Tatsächlich war die Sonate weniger als 40 Jahre später, im Jahr 1956, ein Pflichtstück für den Casals-Wettbewerb in Mexiko-Stadt. Sie gehört zu den bedeutendsten Werken für Violoncello solo seit Johann Sebastian Bachs Cellosuiten. Sie enthält Einflüsse von Debussy und Bartók sowie Anklänge und Nuancen der ungarischen Volksmusik.

Die Ungarischen Tänze von Johannes Brahms entstanden in den Jahren 1858–69 in der ursprünglichen vierhändigen Klavierfassung. Die Tänze Nr. 1–10 wurden in zwei Heften 1869 veröffentlicht. Diese Tänze sind keine originale Gedanken von Johannes Brahms, sondern Bearbeitungen vorgefundener Melodien. Sie sind auch keine originalen Volkslieder ungarischer Roma, wie oft angenommen wird. Brahms hatte die Themen von dem Geiger Eduard Reményi kennengelernt. Sie dürften teilweise von Reményi selbst, und teilweise von anderen ungarischen Komponisten dieser Epoche, stammen. Brahms selbst hat ein paar seiner Ungarischen Tänze orchestriert. Es folgten weitere Bearbeitungen für Orchester von anderen Komponisten, sowie die virtuose Bearbeitung sämtlicher Ungarischen Tänze für Violine und Klavier des mit Brahms befreundeten Geigers Joseph Joachim.

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