Predigttext aus dem 5. Buch Mose 6,4-9
Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein. Und du sollst den Herr, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore.
Am 31. Oktober wird der Gedenktag der Reformation gefeiert. Er erinnert an die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers zu Buße und Ablass im Jahre 1517. Damit war die Reformation eingeleitet. Martin Luthers biblisch begründete Einsicht war, dass Menschen von Gott geliebt und angenommen sind – allein aus Gnade (Röm 3,28).
Martin Luther hat diese Einsicht gewonnen, weil er sehr genau auf die Heilige Schrift gehört hat. Als Lehrer der Kirche hat er vor allem das Alte Testament, die Bibel des jüdischen Volkes an der Universität gelehrt und in der Kirche gepredigt. Leider hat ihn das nicht zu einem anderen Verhältnis zu jüdischen Menschen geführt. Im Gegenteil. Luthers Antisemitismus ist ein sehr schweres und düsteres Kapitel der Reformationsgeschichte. Der Predigttext für den Reformationstag 2025 erinnert daran, dass an dieser Stelle die Reformation kein abgeschlossenes Kapitel ist, sondern weiter gehen muss.