Europa - Grenzüberschreitungen
In einer Zeit nationaler oder gar nationalistischer Bestrebungen oder „Träume“ in vielen europäischen Ländern, auch in Deutschland, könnte es gut tun sich zu erinnern, dass gerade die Musik seit Jahrhunderten ihre befruchtende Motivation vielfach aus dem lebhaften Austausch in Europa erhielt. Ungezählte Komponisten, Sängerinnen und Sänger, Instrumentalmusiker und –musikerinnen, Komponisten und Komponistinnen erhielten durch Reisen in Nachbarländer die Chance, von einander zu lernen, den Horizont zu erweitern, ihr eigenes Wirken durch die Bekanntschaft mit anderen Kulturen reicher werden zu lassen. Händel in London, Mendelssohn in Rom, Schütz in Venedig, die Literaturstudien und –bearbeitungen J.G. Walthers (Vivaldi), Bachs (Couperin), die Reihe ließe sich endlos fortsetzen. So will unser Konzertprogramm den befreienden und bereichernden Blick über den „musikalischen Gartenzaun“ solche Zeugnisse europäischer Einflüsse und „Grenzüberschreitungen“ miterlebbar machen und ein Stückchen Europa als einen großartigen und übernationalen Kulturraum darstellen. Es sei ein kleiner Beitrag zur (Rück-) Besinnung auf das kostbare gemeinsame Europa.