Kann denn Liebe Sünde sein? Erotische Lieder von Berlin in den 20er Jahren Thema: Sexuelle Gesundheit
Am 23. April haben wir das erste Queer Konzert in der Zwölf-Apostel-Kirche gefeiert. Es war ein echt tolles Erlebnis. Um die 100 Gäste jubelten mit, als die Goldvögel die schönsten deutschen Schlager sangen. Dazwischen trug Pfarrer Burkhard Bornemann schöne Texte bekannter AutorInnen und persönliche Überlegungen zum Älterwerden vor. Die lieben Schwestern der perpetuellen Indulgenz segneten unsere Bemühungen und sammelten Spenden, die großzügig gegeben wurden.
Kann denn Liebe Sünde sein?
Mit Mads Elung-Jensen als Kapitän und Reiseverführer und dem lieben und sexy Matrosen Tal Balshai am Klavier. Davor erzählt uns Schwester Christine von der Arbeit der Schwestern der perpetuellen Indulgenz in Berlin, der europäischen Hauptstadt sexuell übertragener Krankheiten.
Nun aber zu den erfreulicheren Dingen!
Kann denn Liebe Sünde sein? – Ich bin von Kopf bis Fuß – Surabaya Jonny - Das ist die Liebe der Matrosen – Das gibt’s nur einmal – Lili Marleen – Schöner Gigolo, armer Gigolo - Nur nicht aus Liebe weinen!
1918-1933 war eine der markantesten Perioden der europäischen Kulturgeschichte, besonders in Berlin mit seinem vulkanisch pulsierenden Leben.
In den drei Jahren nach dem Ende des ersten Weltkriegs entstanden in Deutschland über 200 Kabarett-Theater, davon 38 allein in Berlin.
Das sexuelle Leben entwickelte eine bis heute nicht übertroffene Vielfalt und Lust zum Experimentieren. Für unsere warmen Schwestern gab es in Berlin mehrere Dutzend Gesellschaftclubs, zwei Eislaufsvereine, eine Nudistengelände, drei Vereine für Freiluftsport und… 85… lesbische Nachtclubs und Lounges.
Ein ehemaliger Stricher erinnert sich 1984:
„Es gab wohl keine Berufsgruppe in den 20’er Jahren, die nicht auf den berühmten Tuntenbällen vertreten war. Wir „einfachen Jungs“ kamen als Asta Nielsen oder Henny Porten und ließen uns Sekt von derben, fluchenden Taxifahrern und Zimmerleuten servieren. Daß die harten Zimmermänner und Taxifahrer am nächsten Tag ihre Kluft mit einer Richterrobe oder einem Arztkittel tauschten, gehörte zu den Verrücktheiten des Milieus. Es kam auch vor, daß irgendeine Asta eine Woche später wegen Ladendiebstahls von ihrem Zimmermann zu Knast verdonnert wurde.“
Vor dem Hintergrund enormer materieller Armut wurde fabelhafte Musik, Theater und Kunst geschaffen. Die Kabarettszene war raffiniert und sehr direkt, ihr Wortwitz ist bis heute unvergesslich. Viele der Melodien aus dieser Zeit leben im kollektiven Bewusstsein weiter.
In „Kann denn Liebe Sünde sein?“ begegnen uns Sängerinnen wie Marlene Dietrich, Zarah Leander und Lotte Lenya, die die Evergreens von Bertolt Brecht und Kurt Weill, von Werner Richard Heymann, Friedrich Hollaender und Robert Stolz sangen.
Wir begrüßen elegante Herren und Freudenmädchen aller sozialen Ebenen. Wir nehmen an den großen Partys teil und wir hören von den geheimen Treffpunkten für „das dritte Geschlecht“. Am Ende erleben wir nach der nationalsozialistischen Machtübernahme (fast) alles zu Grunde zu gehen.
Eintritt frei - Um Spenden wird gebeten - Herzlich willkommen!
Mads Elung-Jensen
Primadonna, Reiseverführer und Vorsitzender Songs of Life e.V. www.songsoflife.de
Unterstützung von Songs of Life
In Zukunft wollen wir auch öffentliche Gelder für unsere Arbeit akquirieren, aber das ist noch ein längerer Weg. Wir wollten mit unseren Konzerten bereits beginnen, ohne auf diese Mittel zu warten. Daher werden in diesem ersten Jahr von Songs of Life e.V, alle Konzerte nur privat finanziert. Dafür sind wir auf eure Spenden angewiesen.
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