Passions („Leidenschaften“)

Musikalischer Streifzug durch vier Jahrhunderte

Wie klingt Bewunderung im 16. Jahrhundert bei Hans Leo Hassler („Jungfrau, dein schön‘ Gestalt“), wie bei Claude Debussy am Ende des 19. Jahrhunderts („Dieu! qu’il la fait bon regarder“)? Der Schöneberger Kammerchor unter der Leitung von Marina Kerdraon-Dammekens bringt in seinem weltlichen Programm Vokalmusik über vier Jahrhunderte zum Klingen. Dabei folgen die Motive der Lieder den sechs Grundaffekten, die der französische Philosoph René Descartes 1649 in seinem „Traité des passions de l’âme“ festgelegt hat: Hass, Liebe, Bewunderung, Verlangen, Freude und Traurigkeit. Stücke der Renaissance und des frühen Barocks werden Werken der Romantik wie dem „König von Thule“ von Robert Schumann und der Moderne gegenübergestellt. Das Motiv der Traurigkeit wird beispielsweise in der Spätrenaissance in Maddalena Casulanas „Morir non puo’l mio core“ intoniert. Wo verschwimmen die Grenzen zwischen Bewunderung, Liebe und Verlangen? Lassen sich die Intentionen der Komponistinnen und Komponisten mit unseren zeitgenössischen Hörerwartungen vereinbaren? Der Schöneberger Kammerchor geht mit einem abwechslungsreichen Programm diesen Fragen nach.

Weitere Informationen über den Chor unter https://schoeneberger-kammerchor.de