Dem Frieden den Weg bereiten - Vortrag & Diskussion mit Memorial Deutschland

Sonntag, 24. März 2024, 13:00 Uhr
Zwölf-Apostel-Gemeindehaus, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin
Vortrag von Uta Gerlant

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die russische Zivilgesellschaft  

Frühzeitig haben Persönlichkeiten wie die Memorialmitbegründerin Irina Scherbakowa vor den aggressiven Absichten des Kreml gewarnt. Mit ihrer Geschichtsaufarbeitung wollte die Organisation ein „Nie wieder“ bewirken. Sind diese Bemühungen gescheitert? Wie arbeitet Memorial heute? Was wissen wir über Antikriegsproteste in Russland? Über diese und andere Fragen wird Uta Gerlant sprechen.  

Memorial ist ein internationales Netzwerk zur Geschichtsaufarbeitung und zum Menschenrechtsschutz. Entstanden in der Endphase der Sowjetunion, gibt es heute zahlreiche Memorial-Gruppen beispielsweise in Russland und der Ukraine, aber auch in Tschechien, Frankreich und Italien. In Deutschland gründeten 1993 ehemalige Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF), die bei Memorial in Sankt Petersburg gearbeitet hatten, gemeinsam mit Freunden eine Memorialgruppe, die bis heute aktiv ist.  

In Russland wurde Memorial 2016 als „Ausländischer Agent“ gebrandmarkt und 2021/22 verboten. Zur Zeit laufen in Moskau Strafverfahren gegen mehrere leitende Memorialaktivisten. 2022 erhielt Memorial gemeinsam mit dem Zentrum für bürgerliche Freiheiten aus der Ukraine und dem belarusischen Menschenrechtler und politischen Gefangenen Ales Bjaljazki den Friedensnobelpreis.

   

Uta Gerlant ist Osteuropahistorikerin. 1991 war sie ASF-Freiwillige bei Memorial, 1993 Mitbegründerin von Memorial Deutschland und dort zehn Jahre im Vorstand tätig. 2001-2016 arbeitete sie bei der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, danach leitete sie bis 2020 die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam. Uta Gerlant engagiert sich im Kuratorium der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, im Kuratoriumsvorstand des Deutschen Instituts für Menschenrechte und im Vorstand der Deutschen Sacharow Gesellschaft.

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