Unter dem Motto „...zeyn a mentsh vi ir...“ erinnert der GofenbergChor mit Liedern in jiddischer und hebräischer Sprache an die Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau vor genau 79 Jahren.
Der Titel des Konzerts bezieht sich auf Janusz Korczak, den polnischen Arzt und Kinderbuchautor. Als Leiter eines Waisenhauses in Warschau hatte er am 5. August 1942 die ihm anvertrauten jüdischen Kinder bis in die Gaskammern von Treblinka begleitet, obwohl ihm persönlich von den Nazis die Freiheit versprochen worden war. Er und seine Mitarbeiterin Stefania Wilczynska gaben ihr Leben hin, um in der finstersten Epoche der deutschen Geschichte mit Mut und Kraft den Schwächsten und Hilflosesten – den Kindern – beizustehen. Der Chor, der seine Heimat in der Apostel-Paulus-Kirche hat und der nach dem Tod seines Gründers Josif Gofenberg von Konstantin Nazarov geleitet wird, erinnert nicht nur mit seinen Liedern an dieses Ereignis. Mitglieder des Chors lesen auch Texte aus Erwin Sylvanus‘ Schauspiel „Janusz Korczak und seine Kinder“ sowie aus „Der Pianist“ von Wladyslaw Szpilman, dem Roman Polanski in seinem eindrucksvollen Film ein unvergessliches Denkmal gesetzt hat.
Manfred Füge