Lühmann zeichnet in seinem Roman "Rachulle" das Bild seiner Familie: konservative deutsche Bildungsbürger, Mitglieder der sich den Nazis entziehenden „Bekennenden Kirche“, die von deutscher Größe und der Weltbedeutung des deutschen Geistes schwärmen, Gegner der Moderne sind und ihren Sohn, dessen Spitzname „Rachulle“ ist, bewusst zu einem Helden erziehen. Rachulle, der als Schüler an seinem Friedenauer Gymnasium scheitert, wird nach Scharfenberg gegeben, wo er 1931 eine Hitlerjungengruppe bildet. Von der Schulgemeinschaft wird er nach einem Probejahr ausgeschlossen. 1934 wird sein Vater, Direktor eines renommierten Gymnasiums, von den Nazis abgesetzt; Rachulles Eltern ziehen nach Frohnau in eine Villa in der Markgrafenstraße. Rachulle wird Landwirt, Soldat, Offizier und fällt vermutlich 1945 an der Ostfront.
Der Verlag schreibt: Meisterhaft erzählt Hinrich Lühmann von den Träumen, Brüchen und Verletzungen einer „guten deutschen Familie“, er fächert eine sensible Geschichte auf, die den Abgrund nachempfinden lässt, auf den alle „Helden“ dieses Romans hinsteuern. Lühmann gelingt es dabei, die Feinheiten eines Familiensystems in Zeit und Raum mit beeindruckender Sprachgewalt herauszuarbeiten. Eine deutsche Familiensaga. Ein Roman über die Lebenswirklichkeit von Ideologien und die Zerstörungskraft absolut gesetzter Ideale.“


Informationen zu Dr. Hinrich Lühmann findet man auf seiner Homepage.
Eine Veranstaltung des Fördervereins der Königin-Luise-Kirche
Foto: Vergangenheitsverlag, Buch-Cover: Adonia